Fr. Mrz 29th, 2024
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Brushes - Jazzbesen
Brushes – Jazzbesen


Ella Fitzgerald – Cry me a river

Morgenstund tut Wahrheit kund: Die Bürde des Menschen ist unfucking unfassbar. Jemand fragt Dich: „Musst Du alles allein tragen?“ Du kommst ins Denken. Du fühlst den Jazz des Lebens. Heul doch.

Dies Gefühl beschleicht einen in der Tat häufig. Z.B. bei den Bürden, die der überreglementierte und vorschriftenverseuchte, edv-mäßig herz- und schmerzlos durchorganisierte Überwachungsstaat besonders kleinen Gewerbetreibenden auferlegt, die neben dem Broterwerb ein Maximum an großindustriell gedachten Formalismusverpflichtungen einzuhalten haben, die er kleinlich, rechtshaberisch und kalenderfaschistisch überwacht, indem er es für einen demokratischen Rechtsstaat hält. Dort arbeiten verbeamtete Sorglosexistierer in ihren zu gut geheizten Amtsstuben und lassen seelenlose Belehrungstexte ausdrucken, drohen mit Einschüchterungsmitteln und Repressionen. Willst Du sie persönlich ansprechen, um Klärung zu betreiben, sind sie telefonisch nicht mehr ansprechbar, vermutlich weil während der Kernzeit noch Kollegengeburtstage mit kalten Platten und Schnittchen gefeiert werden und die drei bis vier Auslandsjahresurlaube im Teamgespräch nachgefeiert werden, die sie mit Billigflieger-Supersonderschnäppchen-Angeboten pauschalgebucht haben, die die Welt quälen, Mensch, Tier und Umwelt. Gut, jetzt hab ich mal schnell zusammengefasst, wo der Schuh drückt. Habe ich was vergessen?

Aber Ella bringt die Melancholie auf den Punkt. Deswegen „Cry Me A River“ – großer Song, große Dame, möge sie in Frieden ruhen, sie, die Allerbeste aller Jazzsängerinnen á la Zeiten. Es ist zwecklos: Ich geh schaukeln. Auf der sybillinischen Wasserrutsche…

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