Do. Mrz 28th, 2024

Ab sofort werde ich als Autor für blackbirds.tv gelegentlich Beiträge liefern. Mein Name ist Ansgar Bellersen. Meine eigene Webseite befasst sich mit dem Werk der Ex-Beatles, das heißt: mit ihrem Schaffen als Solisten.

Um es vorweg zu nehmen: Es war für meinen Geschmack nicht richtig gut, aber auch nicht schlecht.

Bei der Ankunft im Club erwartete ich Equipment, das die Vorbilder auch benutzten. Das ist hinsichtlich des Sounds bei manchen Coverbands ja auch nicht ganz unwichtig. So war ich zunächst ein bisschen enttäuscht, dass das Schlagzeug so gar nicht nach der Ausrüstung von John Bonham aussah und dass da eine Doppelhals-SG von Epiphone stand. Nun ja, für eine Gibson muss man ja auch das Vielfache hinblättern.

Davon wollte ich mich aber auch nicht beeinflussen lassen. Als die Bremerhavener dann loslegen, war ich ein bisschen irritiert, dass der Sänger den Text vom Blatt ablesen musste. Das änderte sich über weite Strecken des Konzerts auch nicht. Seltsam, denn diese Band ist ja schon seit gut zehn Jahren so unterwegs. Aber vielleicht hat er Probleme mit seinem Gedächtnis. Wie auch immer, seine Stimme ähnelt der von Robert Plant, ohne allerdings dessen Höhen (in Plants besten Zeiten) zu erreichen. War aber okay. Gut fand ich, dass der Sänger seine Kollegen bei Bedarf am Bass oder der Akustikgitarre unterstützte.

Der „John Paul Jones“ war zwar von beeindruckender Statur und interessanter Optik, blieb aber doch etwas blass. Der Schlagzeuger benutzte wohl ein Doppelpedal. Genau konnte ich das nicht sehen. Aber für meinen Geschmack übertrieb er den Einsatz ein wenig. Ähnliches gilt für den „Jimmy Page“ der Gruppe. Sein Geschreddere uferte manchmal ein wenig aus und hatte in den Momenten nicht so viel mit den Blueswurzeln von Page zu tun, sondern mehr mit einer Neigung zum Metal. Auf der anderen Seite waren die Abwandlungen der Originale auch nicht uninteressant.

Die Setlist war ausgesprochen gut. Auch seltenere Stücke gab es zu hören. Ein bisschen hat es mich gewurmt, dass „Over The Hills And Far Away“ vermutlich nur so aus Spaß angespielt wurde. Das Stück hätte ich zu gern komplett gehört. Das eigentliche „Problem“ war der Gesamtsound. Led Zeppelin waren im Studio und auch live ein wahres Kraftwerk, das eine unglaubliche Dynamik und Wucht rüberbrachte. Vom Charisma der Vier mal ganz abgesehen. Das gelang dieser Band leider nicht. Und ich verstehe es auch nicht, dass der Gitarrist fast ausschließlich seine Fender spielte. Stratocaster bleibt halt Stratocaster. Das ist ein ganz eigener Klang, der einfach nicht mit den Gibsons zusammenkommt.

Letztlich finde ich es aber gut, dass die Musik der Legenden auf diese Weise lebendig gehalten wird. Und das spricht ja auch die Mehrheit an. Der Laden war ordentlich gefüllt und die Stimmung gut. Ich persönlich brauche die Band jetzt aber nicht unbedingt noch einmal sehen.

Setlist:
Rock And Roll
Black Dog
The Song Remains The Same
Out On The Tiles
Livin‘ Lovin‘ Maid
Heartbreaker
Nobody’s Fault But Mine
Ramble On
Gallows Pole
Immigrant Song
Dancing Days
What Is And What Should Never Be
Kashmir
No Quarter
Since I’ve Been Loving You
Fool In The Rain
Stairway To Heaven
Whole Lotta Love
Good Times Bad Times
Communication Breakdown

Alle Fotos:
Ansgar Bellersen

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