Do. Mrz 28th, 2024

Das Publikum im Toller31 rekrutiert sich im Wesentlichen aus den Jugendlichen der näheren Umgebung dort, aus Neubau-Wohnanlagen, die um die Ecke errichtet wurden. Als Jake spielte, waren auch ganz kleine, mittlere und höhere Lebensalter anwesend! War es der Jasminfaktor?

Die Berliner Band JAKE besteht aus drei jungen Frauen und einem männlichen Schlagzeuger. Das Tollerhaus ist so eine Art Jugendheim in Berlin-Pankow, an der Tollerstr., aha! Die Band JAKE gab einen ihrer noch nicht so häufigen Auftritte, um mal wieder eine Werkschau zu ermöglichen. Die Band hatte sich vorgenommen, sieben Stücke zu spielen. Zuvor spielte die Trommelgruppe uchawa mashua, ein Percussionensemble mit Sitz in der Steglitzer Patmos-Gemeinde. Darüber ist andeutungsweise hier berichtet worden. Kommen wir zurück zu JAKE.

JAKE - live am 19.06.10 im Toller31
JAKE - live am 19.06.10 im Toller31

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JAKE – He is no friend (via divshare.com)
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Mit 3,- € Eintritt war dieser nicht zu hoch bemessen.

Die Band JAKE stellt sich der männliche Konzertanreisende dann allerdings als 100% weiblich vor. Was macht dann da dieser Schlagzeuger? Sie haben eine ganze Zeit gesucht, einfach keine Schlagzeugerin gefunden, ist aus gutunterrichteten Kreisen zu hören. Tja, der Schlagzeugerinnen-Nachwuchs in Berlin ist leider immer noch überschaubar. Schlagzeuglehrerinnen gibt es inzwischen einige, beispielsweise Sabine Zlotos. Ob Sabine genügend Schlagzeugerinnen kennt? Bei Gelegenheit mal vertiefen.

Jetzt JAKE, und das waren einstmals die Anfangsbuchstaben aller vier Damen, zu Zeiten, als noch eine Schlagzeugerin dabei war, die inzwischen abhanden gekommen war. Nicht ganz richtig, sie stand im Publikum und sang und hüpfte durchaus sehr gutgelaunt zu den ihr noch bekannten Stücken mit. Die Musikrichtung? Einerseits: alternative, das sagt Jasmin. Andererseits: Wahrgenommen werden, das sagen wir, nachdem wir uns das (zu kurze) Konzert angehört haben.

Es handelt sich um eine Melange aus eigenen und fremdkomponierten Stücken. Daran muss noch gefeilt werden, aber die Vier sind auf einem sehr guten Weg. Und dann gibt es noch diesen Warmmachfaktor. Sich warmspielen, richtig reinkommen, reingrooven, reinschwingen und endlich warm sein. Das merkt man dem Auftritt ebenfalls an. Sie werden mit der Anzahl der gespielten Stücke immer besser. Von kleinen Hakern abgesehen wird das Konzert im zwoten von drei gefühlten Dritteln immer besser, allerdings auch etwas lauter. Überhaupt: laut!

Die Stücke sind überwiegend „laut“ gespielte, irgendwie trotzige Nummern, es gibt auch eine angesagte Reminiszenz an „die göttliche Avril“ (Lavigne), irgendwie Girliepower und jetzt -hoppsasa, aber richtig druff. Der schon etwas angeältete Zuschauer und Konzertkritiker findet gerade auch die etwas stilleren, sprich leiseren Passagen sehr gut, ein Zupfeldideldum dort, ein Arpeggio dort, und mal „leise, leise“. Man muss, um Musik zu spielen, nicht immer „volles Brot abfahren“.

Das gilt auch für die mehreren, harten Stücke Arbeit, die die Hauptsängerin der Band bewerkstelligen muss. Es geht darum, mit den vorhandenen Gesangeskräften in einer Weise zu haushalten, als dass nach dem Konzert nicht Stimme, Kehlkopf und alles andere nacheinander versagt. Man spürt eine „geile Power“ und „viel Fun“ und dass es den JAKEs wichtig ist, was sie da tun. Sie verstehen es auch, das Publikum damit einzufangen. Zugabe, Zugabe, brüllen einige und Jake erwidert leise, „na, wenn ihr unbedingt wollt!“ – Na klar, wollen wir. Gefällt uns.

Jake - live 19.06.10 Tollerhaus
Jake - live 19.06.10 Tollerhaus

Gut gemacht, gute Gruppe auf dem richtigen Weg und wenn die so weiter machen, die richtigen Dinge zu tun, könnte man noch was von denen hören. Sollten mal ins Studio gehen und solche Sachen richtig „saugut“ aufnehmen. Kann man sich gut als „hörbar“ vorstellen. Sollte man „aufm Schirm“ behalten, JAKE findet man bei myspace.

2 Gedanken zu „217/10: Gigs, Review: Am 19.06.10 traten JAKE im Tollerhaus in Pankow auf!“

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