Do. Apr 18th, 2024

Echoes: Christof Schlingensief "Kreisende Gedanken"


Teil 1/3: Helge Schneider, interviewt von Christoph Schlingensief (via Youtube)

Mein Idealzuschauer ist jung und weiblich, die ersten Reihen! Für mich und Buddy Casino ist das schön, ….unser Schlagzeuger kann nichts sehen, der ist ja schon älter, der sieht gar nicht in die erste Reihe! Die gucken dann so nett und lächeln. Für uns ist das schön, weil wir das so im Straßenverkehr gar nicht haben.

Dass sich Christoph Schlingensief  († 2010) und Helge Schneider schon seit Anfang der 80iger Jahre kannten, miteinander befreundet gewesen sind und sogar Filmprojekte gemeinsam am Wickel hatten, ist vielleicht gar nicht so bekannt, trifft aber zu. Helge Schneider im Interview, geführt, gesteuert und fragentechnisch entwickelt von Christoph Schlingensief.


Teil 2/3: Helge Schneider, interviewt von Christoph Schlingensief (via Youtube) 

So was, was ich mache, das kann man nicht mit geschriebenen Worten beschreiben…jetzt schreibt der eine vom anderen ab! (Helge Schneider über Journalisten)

Der „schlechteste Entertainer der Welt“, sagt Helge Schneider in einer Art Eigenbezeugung, bezeichnet seine Werbung als gut und mithin sind es „Bröckchen, die ich hingeworfen habe“, damit die schreibende Zunft was hat. Und das war es dann auch schon. Sie sind ja beide Ruhrpöttler, Helge Schneider so wie Christoph Schlingensief, letzterer gestorben im August 2010. Christoph Schlingensief war der berühmteste Oberhausener Berliner der Welt, lebte zuletzt mit einer halben Lunge, das rettete ihn aber nicht, während Elke Heidenreich seit längerem mit einer halben Lunge lebt und jetzt noch regelmäßig joggt, sagt sie! 

Bühne ist direkt, der Sprung ins kalte Wasser. Manchmal weiß ich gar nicht, ob die Bühne links oder rechts ist hinterm Vorhang. (Helge Schneider)

Da wird der Jazzmusiker Helge Schneider vakant, der über seine Filmarbeit teils spricht wie über das Jamsession machen, denn es gibt da zwar diesen geordneten, streng minutiös geplanten Plot eines Drehbuchs, aber es gibt eben auch Filme, wie sie Helge Schneider teils eher veranstaltet hat, wo nichts geplant war. In dem Film „Texas“ oder „Johnny Flesh“, da haben wir nur improvisiert und drumherum so eine Art Handlung gebaut,“ sagt Schneider.

Man muss ganz ehrlich sein, das ist die Hauptsache! Wenn man mit Leuten nicht zusammenarbeiten kann, dann muss man ihnen sagen: So, du bist jetzt gefeuert! Ohne Musik würde ich nicht leben können.

„Absolutes Gehör hat nicht unbedingt was mit Musikalität zu tun,“ findet Schneider. „Was Spaß macht, dafür braucht man kein Geld zu nehmen“, sagt er. Alle drei Youtube-Beiträge, wie sie hier eingefügt sind, ergeben ein rundes, stimmiges Bild über Fragesteller und Antwortgeber! Zutiefst ehrlich, ein bisschen mit einem Schalk im Nacken, kenntnisreich gefragt, zwei Intellektuelle im künstlerischen Diskurs. Wer Helge Schneider bislang für einen clownesken Hanswurst gehalten hat, sollte nachdenklich werden! Sehr schnell, so lehrt uns „Doc Snyder“, der als gewiefter Fischverkäufer in dem Film „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ den brotlosen Jazzmusiker, sich selbst, spielt, ist man selbst einer, unfähig gewesen, die wahren Umrisse eines ganz Großen gegen das Licht zu erkennen!

Doch doch, ich fliege gern! Nur ich flieg nicht mehr! Warum nicht? Ja, weiß ich auch nicht. Ich fahr immer Auto und denk, ich hab den Verkehr im Griff! Gibt es etwas, wovor du richtig Angst hast? Ja, Flugzeugabsturz!

Und, im Vorgriff auf die festlichen, bevorstehenden Wochen um Weihnachten 2010, künftig ohne Christoph Schlingensief, schade! Es hat nicht sollen sein…

Ja, Weihnachtslieder kann man nicht improvisieren…. (Helge Schneider)

Teil 3/3: Helge Schneider, interviewt von Christoph Schlingensief (via Youtube) 

2 Gedanken zu „332/10: Video: Christoph Schlingensief († 2010) interviewte mal den berühmtesten Ruhrpöttler der Welt!“

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