Do. Mrz 28th, 2024

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It was A very good year – Frank Sinatra (via Youtube)

Den Bandnamen „Frankie Goes to Hollywood“ gaben sich die Musiker, inspiriert von einer an eine Wand ihres Proberaums gepinnten Buchseite, die Abbildung einer Zeitungsseite. Der Artikel zeigte Frank Sinatra mit der Überschrift Frankie Goes Hollywood. Johnson ergänzte, so schreibt er in seiner Autobiographie A Bone in My Flute, das To, da der Name dadurch flüssiger klang. (Deutsche Wikipedia zu „Frankie goes to Hollywood)

Der Song „The Power Of Love“ kam ursprünglich Mitte der Achtziger „umme Ecke“. Die englische Band „Frankie goes to Hollywood“, ein Projekt unter maßgeblicher Beteiligung eines gewissen Trevor Horn, hatte den Song aufgenommen. Kaum war er erschienen, tauchten hie und da Neufassungen, Coverversionen, auf. Eine davon wieherte die stets wiehernde „Gesangstute“ (pardon) Jennifer Rush. Das mochte ich nicht so: mir gefiel der Gesang, wie er von Frankie goes to Hollywood und deren Sänger Holly Johnson zum besten gegeben worden war. Das war Inbrunst, nicht nur Gesangskunst nach allen Regeln der Kunst, sondern inständig, nachdrücklich und irgendwie meditativ „zu den Sternen betend“.

Sascha Sinisa Licanin (Privatarchiv)
Sascha Sinisa Licanin (Privatarchiv)

„Mode? Ach, Mode! Mode ist so hässlich, dass man sie alle halbe Jahre ändern muss.“ (Karl Lagerfeld, zugeschrieben) – Und wir fügen hinzu: Was übrigens auch für Musikgeschmack zu gelten scheint. Wo aber sind die zeitlosen Klassiker aller Zeiten? Diejenigen Musikstücke, die immer Smashhits werden bleiben? Wie z.B. diese furiose Popballade „The Power Of Love“

Der Bandname „Frankie goes to Hollywood“ war Programm. Ähnlich dem unverblichenen Ruhm, den Frankie „Boy“ Sinatra einstrich, auch noch post mortem, gingen nun die Popgötter Frankie goes to Hollywood, die sich nach seinem Namen genannt hatten, in die Popgeschichte ein. Und der Song „A Power Of Love“ vermutlich auch in die Poppgeschichte, wobei hier zwar nur ein einziger Buchstabe unterscheidet, während aber zwischen Pop und Poppen oft Welten liegen, oder anders herum: wer guten Pop hört, poppt auch gern, aber das eventuell später. So genau brauchen wir das gar nicht zu vertiefen, darauf kommt es nicht an.

Keiner schaffte es beeindruckender, einen Bogen zu spannen zwischen den frühen Jahren des eigenen Lebens, dem „middle age“ und dem „autumn of his years“, wie Frank Sinatra in dem Stück „It was A very good year“, dass wir einleitend zum Zwecke popgeschichtlich korrekter Gesamtbetrachtung als Anscheinsbeweis darlegten. Und wenn wir Jüngeren (im Vergleich zu Sinatra) heute „The Power Of Love“ in Erinnerung rufen, dann aus ähnlichem Grund: Wie in dem Stück „It was A very good year“ dürfte nämlich die Botschaft des Songs „The Power Of Love“ als Gesamtkunstwerk ähnlich richtig verstanden werden: als „spirit of the universe“ und nicht als Bruchstückhaftes, dass wir morgen bereits wieder vergessen haben. Das ist die Botschaft guter Musik.

Was uns aber Sascha Sinisa Licanin aus Berlin deutlich macht, ist folgendes: Der Song „The Power Of Love“ steht für sich, das große Brimborium kann warten, was zählt, sind die runden Bögen, die richtige Intonation, eine gute Gesangsmelodie, ein paar schmachtende Klavierakkorde, und fertig ist die Laube. Das allein schon reicht aus, um erst die Musik zu öffnen, wie eine petrolfarbene Keks- bzw. Fischkonservendose und dann „unser aller Herzen“. Allerdings muss man zugeben: Sascha gehört nun auch zu den Geübteren. Er tritt regelmässig vor grossem Publikum auf, dann zieht er seinen Bühnenpartner Onkel „Ille“ Ilgner auf die Bühne, die beiden hängen sich was um und dann -ramba zamba- oder, wie sie selbst gern rufen:“ Boila boila“.

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The Power Of Love – Sascha Sinisa Licanin (via Youtube)

Das Lied des Tages heißt heute: „The Power Of Love“ und wird uns von dem Berliner Sänger, Gitarrist, Pianist und Musiker Sascha Sinisa Licanin dargeboten als Ballade mit 45°-Kameraperspektive aus dem Off. Nun erinnern wir: dies Stück war ein Evergreen geworden, damals.

Danke, Sascha, für dieses schöne Stück Poppgeschichte, oder war´s Popgeschichte? Ich frag mal das Lektorat dieser Website, das sind die Rechtschreibbeflissenen. Elke?

Alle anderen konzentrieren sich bitte hier ausschliesslich auf die Subtitelzeile dieses Blogs und auf den Kern dessen: auf Musik! Und die Berliner Musikszene!

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