Fr. Mrz 29th, 2024
Trauerkerze (gif/Ani)Trauerkerze (gif/Ani)

Trauerkerze

Reinhard Lakomy ist tot. Der Sänger und Komponist starb im Alter von 67 Jahren an Lungenkrebs. Lakomy war einer der bekanntesten und zugleich vielseitigsten Musiker der DDR und Ostdeutschlands. Große Popularität erlangte er als Komponist von Kinderliedern. Sein „Traumzauberbaum“ begeisterte Generationen von Heranwachsenden. (Pressemeldung des MDR vom 23.03.13)

Gar nichts können wir ausrichten gegen den zwangsläufigen Lauf des Lebens. Und wenn sich nichts ändert, wird alles unweigerlich seinen Lauf nehmen. Wir werden alle sterben.

Warum sollte sich auch was ändern? Pah. – Das ist ja vielleicht auch gar nicht erstrebenswert. Reinhard Lakomy soll gesagt haben: „Jeder muss mal sterben, und jetzt bin halt ich dran“ – So ist es aber auch, ehrlich. Kannste glauben.

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Küsschenlied aus Traumzauberbaum (via youtube)

„Wenn man auf ein so reiches Leben zurückblicken kann, wird das Fest nicht schöner, nur weil es länger dauert.“ (Reinhard Lakomy)

In der DDR gab es einen Jazzpapst namens Klaus Lenz, es gab Günter Fischer. Und ihn. Reinhard Lakomy war mit beiden zusammen Mitbegründer des historisch abgesicherten „Günter Fischer Quartetts“. Vieles von ihm wurde unglaublich populär in der „De-De-Ärr“ möchte man angesichts seines zu frühen Todes, lustig und heiter reimen. Vielleicht hätte er es ja so gewollt. Verbrieft ist das nicht.

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Reinhard Lakomy – Sie hat ein Kind 1974 (via youtube)

Er war auch ein stiller, nachdenklicher, etwas leiserer Poet und brachte was wir „Liedgut“ nennen, angemessen und niemals überkandidelt dar. Herr der leisen, tiefgehenden, niemals geschwätzigen Lieder und Töne. Warum so viele Kinderlieder aus seiner Feder? Die Antwort war einfach, ganz einfach, geradezu schlicht:

„Wenn Sie sich gerne an ihre eigene Kindheit erinnern, mag so etwas gelingen.“ (Quelle: Die Welt, hier)

Wie der vormalige Papst Benedikt hielt er sich offenbar für nicht ganz so wichtig, schrieb im Angesicht einer zuverlässigen medizinischen Prognose noch angesichts seines bevorstehenden Todes die Arrangements um, damit es auch ohne ihn erfolgreich weitergehen könne. Er nahm sich selbst nicht so wichtig, vermutlich. Reinhard Lakomy und Papst Benedikt, der sich selbst immer nur als „einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn“ sah. Nur das haben die beiden gemeinsam. Und vielleicht, dass eine Menge Menschen an sie glaubten. Der eine als Rezitator der göttlichen Botschaft, der andere als aufrechter Werkschaffender des kulturschaffenden, DDR-deutschen Volkes.

Reinhard Lakomy ist unsterblich geblieben. Seine gesammelten Hinterlassenschaften sind Beweis genug. Trotz aller Bescheidenheit oder wie es mal Trude Herr sang, obwohl es recht schlagerartig herüberkam: „Niemals geht man so ganz! Irgendwas von dir bleibt hier.“

Vielen Menschen auf jeden Fall ein warmes, angenehmes Gefühl so tief drin, ist und bleibt er in unseren Herzen. Du warst ein Guter, Reinhard Lakomy. Ruhe in Frieden!

 

 

 

5 Gedanken zu „787/13: Nachruf: Reinhard Lakomy ist tot. Er starb mit 67 Jahren an Lungenkrebs.“

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