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Yvonne Ambrée, Quasimodo (mit Power Unit) - 03. April 2010
Yvonne Ambrée, Quasimodo (mit Power Unit) - 03. April 2010

The baffled king composing Hallelujah.“ (Tatoo von Yvonne Ambrée auf dem Unterarm) – zu deutsch: Der verwirrte König (Gott) komponiert das Halleluja!

Sie ist noch sehr jung. Ihre Ausstrahlung ist „etwas herb“, bild ich mir ein. Wer Yvonne Ambrée begegnet und sich fragt, was der Sinn ihrer Unterarm-Tätowierung ist, muss nicht lange suchen. Auf ihrer Website (hier) schreibt sie u.a.:

Me would wish Jeff Buckley and Schubert would be still alive. What I´d give to hear them play.“ (Quelle hier)


Yvonne Ambree @ Soul 4Kids – MyVideo

Da ist erst einmal die Verwirrung groß. Es war Leonard Cohen, der den Song „Hallelujah“ geschrieben hat. Er wurde 1984 zuerst veröffentlicht. Yvonne Ambrée gibt sich selbst den Geburtsjahrgang 1982, das war das Jahr, indem die schwedischen Popikonen ABBA sich nach zehnjährigem Bestehen offiziell auflösten. 1984 wird der Song „Hallelujah“ veröffentlicht. Verwirrend. Und dann Franz Schubert, der Komponist (* 1797, + 1828). Was Klassisches. Bleibt nur noch Jeff Buckley übrig. Jeff Buckley? Nie gehört. Hört sich an wie Tom Dooley.

Ach, Jeff Buckley, ooops, auch schon tot (* 1966, + 1997), ertrunken im Wolf River, schwamm bis zur Flussmitte, in voller Kleidung und ersoff in der Bugwelle eines Schiffs. Kein schöner Tod, vor allem viel zu früh. Der Mann konnte singen, das ist der zweite Teil des Geheimnisses um Jeff Buckley. Und zwar so gut, dass die von ihm aufgenommene Coverversion des Leonard-Cohen-Songs „Hallelujah“ von der britischen Zeitschrift Q als bestes Lied aller Zeiten prämiiert wurde. Man merkt schon, dass spätestens hier ein ganzes Stück Pop- und Rockgeschichte bislang unbemerkt an einem vorbei gegangen ist. blackbirds.tv schließt nun diese ärgerliche Bildungslücke. Oder hat es schlicht mit der Gnade der späten Geburt zu tun, wie im Falle von Yvonne Ambrée?

Auf der Website laut.de ist ein Lebenslauf von Jeff Buckley veröffentlicht, in dem es auszugsweise heißt:

Heute wie damals lebt Jeff Buckleys Musik von seiner weichen Stimme, die er mühelos über mehrere Oktaven schweifen lässt, von seinem Hang zur Improvisation und von der Leidenschaft, mit der er Emotionen übermittelt, teilweise sogar heraus schreit.“ (Quelle: hier)

Kommissar Blackbird kombiniert: Nicht nur ist der Mann schön anzuschauen, ein Gemälde von einem Mann. Das dürfte ihm schon zu Lebzeiten eine Fangemeinde eingebracht haben, die mit dem zu frühen Tod noch anwuchs. Wer aber über Yvonne Ambrée nachdenkt, und das sollte man, müsste daher interpretieren: Es ist (auch) die Stimme des toten Sängers, das mühelose mehrere Oktaven überspringen, alles schön durcheinander gesungen in endlosen Koloraturen.

Sie, Yvonne Ambrée, hat schon mit diversen Stars und Sternchen zusammen gearbeitet. In Zusammenhängen mit Ben Becker (dem Schauspieler) kann man sie nennen, mit Yvonne Catterfeld, den Beatsteaks, mit Mark Medlock, Mousse T., Nevio und einigen anderen arbeitete sie zusammen. Aktuell auch und u.a. mit Power Unit, einer Berliner Bigband, bestehend aus fünfzehn Leuten und dem vielleicht lautesten Bläsersatz der Stadt. Alles in allem haben wir den Eindruck, dass da etwas Interessantes „heranreift“, das nur noch unter die richtigen Fittiche genommen werden muss. Es geht um die Frage, ob man nun deutsch singen möchte oder englisch, der musikalische Stil ist längst gefunden und sicher im Vergleich mit vielem, was in Berlin „so kreucht und fleucht“ eher von einer hochwertigeren Sorte. Ach so: Singen kann die Dame! Einfach mal drauf achten, wenn wieder ein Konzert angekündigt wird und dann hingehen. Vorzugsweise ein solches, indem das Programm von „Frau Ambrée“ zum Herunterspiel kommt. Allerdings müsste die Website mal überarbeitet werden!

Wenn sie nicht als Assistenzärztin in Sachen Roadmapkultur unterwegs ist, um anderen Musikern unter die Arme zu greifen, tritt sie gern selbst auf. Offenbar verbindet sie eine intensive Freundschaft mit Felix Lehrmann, dem Trommler der Band Rivo3. Der begleitet sie ebenso gern, wie Bassist Arne von derselben Band. An der Gitarre Felix Lehrmanns Vater, der Gitarrist Michael Lehrmann (früher: Stern Combo Meissen). Das allerdings nicht gerade berauschende Livevideo mit echtem Ruckeleffekt gibt’s hier.



Yvonne Ambrée | MySpace Music Videos

4 Gedanken zu „86/10: Personen & Porträts: Yvonne Ambrée hat das Zeug, mehr zu werden…Halleluja!“
  1. Uii..so viele Fragen und Spekulationen, aber vielen lieben Dank. Alles sehr gut kombiniert. Schubert hat mit Jeff Buckley nicht so viel zu tun, aber genial waren beide. Und Leonard Cohen hat das Hallelujah geschrieben, aber Jeff Buckley hat noch 2 Strophen dazu getextet (das ist ja eine sehr wichtige Anmerkung!). Und da mir die Musik Jeff Buckley´s in bestimmten Zeiten in meinem Leben so viel geholfen und gegeben hat, habe ich „Ihn“ auf meinem Arm verewigt. Und jaa..auf meiner InternetSeite wird noch viel passieren…ich bin dabei und habe gaaaanz viele grosse tolle Pläne. Gaaanz bald. bis dahin viele liebe Grüsse und SONNE (aber sofort;)
    yvonne

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