Di. Apr 16th, 2024


Gudrun Gut – Move me (via Youtube)

(1) Gut? …find ich gut.“ (spontane Idee des Rezensenten)

(2) Schon in ihrer Kindheit eher vom Reiz des Risikos fasziniert als auf Sicherheit bedacht, hat sie lieber im Wald der Lüneburger Heide Bomben ausgegraben, das Studium zugunsten einer wilden Underground-Bandkarriere aufgegeben, die Neue Deutsche Welle überlebt und an der Entstehung der Berliner Technoszene aktiv teilgenommen. Berlin, Subkultur und Gudrun Gut stehen in einem Bedeutungszusammenhang, der auf anschaulichste Weise die spezifischen Qualitäten dieser Stadt und einer für sie exemplarischen Laufbahn begreifbar macht.“ (Electric Indigo alias Susanne Kirchmayr über Gudrun Gut auf de-bug.de)

Gudrun Gut ist ein kreativer Kopf und beileibe keine Unbekannte in der Musikszene Berlins.

In den übrigens schon abgelaufenen 80iger Jahren des vorherigen Jahrhunderts war Gudrun Gut an der Gründung und dem Leben von Bands wie Mania D und Malaria beteiligt, die bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad genossen, Genossen! Im Übrigen wird sie -streng musikwissenschaftlich- als Mitbegründerin der Einstürzenden Neubauten geführt, und das war ist bekanntlich ein anderes langlebiges Projekt, wie es beispielsweise die Abstürzenden Brieftauben (aus Hannover) demgegenüber eher nicht waren. Seit 1993 wendete sie sich mehr von Bandideen losgelösten, eigenen Projekten zu. Dass Langlebige wie Gudrun Gut daher auch in der deutschen Wikipedia Erwähnung finden, belegt das „über den Tag hinaus denken“ der Musikerin. Selbiges können etliche andere Musiker Berlins noch nicht für sich verbuchen. Sei’s drum.

Das vorgestellte Video (ganz oben, eingangs) allerdings nährt ein Gerücht, dessen tiefergehende Wahrheit ist: keines der beiden gezeigten Mädchen in dem Video ist wirklich Gudrun Gut, denn dem Vernehmen nach ist Frau Gut Jahrgang 1960 und warum auch nicht? Frank Sinatra sang über eine Menge von zurückliegenden Jahren bereits die allseits bekannten Zeilen: „It was a very good year“. Ich habe allerdings nicht nachgerechnet, ob 1960 wirklich dabei war, in seiner gesanglichen Retrospektive. Dies dürfte aber trotzdem und vor allem für die Bereicherung der Berliner Musikszene durch Gudrun Gut gelten, die 1960 geboren wurde und seit 1975 in Berlin lebt und mit gutem Erfolg musiziert. Gudrun Gut ist eine Art (T)Raumschiff Enterprise, eine galaktische Wanderin zwischen den Welten, aber kein Traumschiff Surprise, denn überraschend ist das nicht: dass Gudrun Gut immer wieder aufs Neue über uns fliegt, damit darf wohl auf Dauer fest und verbindlich gerechnet werden,

wer mehr erfahren möchte, mag sie besuchen,

weiterführend hier

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Aufgrund von Feedbacks aus unserem Leserkreis einmal (ist keinmal) folgende Klarstellung: Dass hier Artikel auf blackbirds.tv erscheinen, die sich mit der Berliner Musikszene befassen und die in einer Kategorie „Gags“ verschlagwortet bzw. eingeordnet werden, hat nur zum Teil damit zu tun, dass hier auch witzig (sein sollende) Beiträge erscheinen. Vielmehr ist der geübte Langzeitblogger bei Neuaufsetzung eines Blogs wie diesem mit der Frage beschäftigt, wie viele Kategorien das Leben wirklich hat?

„blackbirds.tv ist ein sogenanntes Bekenntnisblog. Es ist ein Blog als Bekenntnis über das Wohlfühlen in Berlin und in einer funktionierenden Musikszene, in der auch Abseiten, Nischen und Kehrtwendungen denkbar sind. Nicht alles ist schön, aber es kann besser werden.“ (Momentaufnahme)

Das Eigenleben eines Blogs sowieso. Die Kategorie „Gags“ meint also regelmäßig nicht die Verballhornung eines Artikels unter der Überschrift, das meine ich nicht ernst. Vielmehr ist sie spielerisch zu sehen und inspiriert von der „unerträglichen Leichtigkeit des Seins“ insgesamt. „Gags“ sind daher nicht nur witzig, sondern auch einfach nur Gedankensplitter, Schnipsel, Splatter, Flöckchen von Ideen und tagesaktuellen Inspirationen. Alles klar? Gags sind spielerisch-leicht, während Gigs (andere Kategorie) schon sehr unter präzisen Vorzeichen, Vorbereitungen und einer gewissen Vorerwartung stehen, einen Höhepunkt im Schaffen eines Künstlers darzustellen. Nie wieder werde ich meine Kategorien noch einmal so deutlich zu erklären versuchen.

(für Jarek)

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Out of these topics

Die Wunschfrauen-Band der Berliner Musikszene?

Gestern habe ich mit einer namentlich nicht genannten Schlagzeugerin intensiv gesprochen. Ich fragte sie bei der Gelegenheit: „Hast du eigentlich, wenn du mal scharf nachdenkst, eine Liste von Musikerinnen im Kopf, mit der du eine weltweite Traumband zusammenstellen würdest?“ Sie hatte die Frage gleich falsch verstanden: „Mit welchen Musikern?“ fragte sie nochmals nach. Ich sagte: „Nein, nicht Musikern. Ich sagte Musikerinnen!“ Ach so, das Projekt Frauenrock. Ich hätte am Bass beispielsweise sofort Tal Wilkenfeld im Kopf. Am Schlagzeug? Eventuell Sheila E.? Gähn. Ja, da haben sich die Zeiten doch geändert.

Anke Kuckuck - Buchtitel
Anke Kuckuck - Buchtitel

In den 80igern war noch viel von Aufbruch und Stimmung diesbezüglich. Anke Kuckuck schrieb sogar ein ganzes Buch darüber (Gruß Anke!). Also: namentlich hier ungenannt bleibende Schlagzeugerin (mit Hochschulabschluss Hanns Eisler, Berlin, Schlagzeug) hat mir die Frage nicht abschließend beantwortet. Wir haben es nicht weiter verfolgt. Heute denke ich mir mal eine Band aus, und es würde mich tatsächlich interessieren, ob dieses Team von Frauen gemeinsam eine Superband von Berliner Musikerinnen erschaffen könnte? Die Wahl der MusikerInnen ist vollkommen freie Fantasie meinerseits und ich würde sagen, sie kennen sich nicht einmal persönlich. Also bitte „komplette Fiktion“:

Okay, das ist ein mutiges Unterfangen. Einfach so hier so ’ne Band zu gründen, virtuell. Interessieren tät’s mich schon tun. Gut, ich halt die Klappe. Soll mich da raushalten, vermute ich. Ist die Domäne anderer, das zu tun. Würden die schon selbst machen, ohne dass ich hier solche nicht belegbaren Gedankenspiele mache. Ist nicht als „Anstiftung zum Aufruhr“ gemeint, sondern spielerisch. Eins aber steht auf jeden Fall fest: die Musikrichtung wäre Crossover – mixed in all styles of allowed musics….war nur so ’n Gedanke.

2 Gedanken zu „Video des Tages: Gudrun Gut – Move me (1960 – It was a very good year) – inspirated by Frank Sinatra“

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