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Jan Hirte (© 2011, Gudrun Arndt, www.aquilalux.com)
Jan Hirte (© 2011, Gudrun Arndt, www.aquilalux.com)

Übrigens: Dieser Mann nahm 1980 an einem Slidegitarren-Workshop bei Hans Brunckhorst („Hans & Co.“, Berlin-Zehlendorfer Blues-Urgestein) teil. Hans  fährt auch heute noch quer durch die Lande, ist aber inzwischen kein Zehlendorfer mehr.

Titel: Record Release Jan Hirtes Blue Ribbon feat. Nayeli
Ort: Yorckschlösschen
Link out: Click here

Beschreibung: Die CD „Singing The Blues“ ist taufrisch erschienen und ihre Veröffentlichung wird am Abend gebührend gefeiert.

Startzeit: 21:00
Date: 2012-03-21

Ich muss es deutlich sagen: Der Blues verfolgt mich in den letzten Wochen regelrecht und ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, ob ich darüber froh sein soll oder eher nicht? Das muss offen bleiben. Ich hetze wie ein geschundener, nasser Tiger von Bluestermin zu Bluestermin. Allerdings lernte ich schlussendlich den Blues plötzlich -so mich nicht dich nicht- schätzen. Und das ging so.



Dieser Artikel ist Bestandteil unserer Berichterstattung namens „Yorckreport“

Jan Hirte´s Blue Ribbon feat. Nayeli "Singing The Blues"
Jan Hirte´s Blue Ribbon feat. Nayeli "Singing The Blues"


(Prelistening-box Jan Hirte´s Blue Ribbon feat. Nayela)

Am 26.10.2011 wurde die vorstehend abgebildete CD live im Yorckschlösschen eingespielt. Beim „Prelistening“ der CD, die ich unlängst zu Besprechungszwecken erhielt, fielen mir insbesondere die großartigen Einsätze von Nayeli auf, die dem Ganzen noch mehr Bauch, Emotion und wütendes Temperament geben! Eine sehr geglückte Zusammenarbeit, wie ich finde. 

Vor kurzem stieg Lucky Peterson mit seiner Band in Berlin-Schönebergs Donnerstags „55 Arts Club“ zu einem Gastspiel ab und, thunderweather, die Sache ging ganz schön los.

Nayeli & Jan Hirte in action (© Gudrun Arndt, 2012, www.aquilalux.com)
Nayeli & Jan Hirte in action (© Gudrun Arndt, 2012, www.aquilalux.com)

Uli Wagner (bass, vocals)), Matthias Falkenau (piano, keys), Sebastian Trupart (drums), Jan Hirte (git, voc), Wolfram Segond von Banchet (bariton), Björn Frank (tenor) – #Lineup – Übrigens: Nayeli stammt aus der Sprache der Indianer, und heißt „ich liebe dich“ (Quelle: hier)

Während ich jetzt diese weitere, mir viel zu bluesige Ankündigung für die record-release-Party am 21.03.2012 im Berliner Yorckschlösschen schreibe, höre ich „Boom Bello“ (Titel 1 der CD), das 1te von insgesamt 14 durchweg gutgelungenen Livestücken im Genre Blues der Band Blue Ribbon um den Berliner Bluesgitarristen Jan Hirte. Bei einigen der Stücke haben sie sich weibliche Verstärkung an Bord geholt. Nayeli singt dazu und wie….Mit dem ersten Stück mit Gesang namens „Hold on, I´m coming“ (Titel 2) singt man sich warm.

Nayeli (© Gudrun Arndt, 2011, www.aquilalux.com)
Nayeli (© Gudrun Arndt, 2011, www.aquilalux.com)

Großartig beispielsweise „Jealous Girl“ (Titel 3) in der herausgeschrieenen Fassung von Nayeli, die Soul besitzt wie nichts anderes. Das gibt ordentlich was auf die Ohren, Freunde. Yeah, Gänsehaut.

♪♫♪♪ Originaler hört sich „She moves me“ (Titel 4) an ♪♫♪, yeah yeah yeahhhh!  

Aufgenommen wurde die Scheibe direkt im Berliner Yorckschlösschen bei Olaf Dähmlow. Das ist genau da, wo diese Art Musik hingehört oder kürzer: „Da Musik hin!“ – Titel 5 „I always will kommt ruhig und sachte daher.  Diese Stück ist irgendwie mein persönlicher Favorit. Für solche Stücke und Stimmungen mochte ich früher den bereits dahin geschiedenen Gary Moore auf einer Vielzahl seiner Bluespressungen. Da kommt auch mal das Schwein an der Orgel zur Geltung, pardon, die Schweineorgel. Was kann der Mann dafür, dass seine Orgel ein Schwein ist? Oder zu mindestens wie eines klingt. Oink, oink. 

...einmal Schweineorgel spielen!
...einmal Schweineorgel spielen!

Die Krönungsmesse gibt uns der Keyboarder im großartigsten aller Hammond-Sounds, die wie bis dato jemals gehört hätten, hätten wir nur genauer zugehört.  Titel 6 „Hold It Right There“ ist dann wieder eher so eine uptempo-Nummer, wie man sie sich als Blues eigentlich kaum anders vorzustellen bereit ist. Es darf hier auch mal wieder so ein Saxophonsolo rein und die Freude der Mitmusiker merkt man, es ist ausgelassen, verspielt, sprühend vor Spielwitz und knötert in bester Manier herum.

Auch „Baby I love You“ (Titel 7), wieder gesungen von Nayeli, ist eher so uptempo. Alles was ich lediglich nur könnte ist schreien, bzw. cryen, ach na ja, also „All I Could do was cry“ ist so schön 6/8-tel und nayeli-gesteuert, dass einem zu Herzen geht. Natürlich kommt dann -leider nur viel zu kurz- die Tremologitarre ins Spiel, um „Chain Of Fools“ (Titel 8) ins Feld zu führen. Man fragt sich, wer auf der Bühne ist eigentlich der „Mr. Nice Guy“, denn Alice Cooper kann es ja nicht sein, das wäre zu „shocking“ und er sänge sowas wie „Welcome 2 my nightmare“….. Davon sind diese Blueser hier alle meilenweit entfernt. Am Ende ist „Mr. Nice Guy“ einfach nur der Titel für ein sonst unbenannt gebliebenes Stück, das nun einfach mal einen passenden Titel brauchte und was wäre passender?

Wir sehen schon, wie assoziativ diese Art Musik ist. Es ging hier um Alice Cooper und Alice Cooper hat noch nie eine so füsilierende CD gemacht, wie Jan Hirte welche macht. Oder Bata Ilic, dieser Schlagerserbe aus den Siebzigern, und wie er sang: „Ich hab noch Sand in den Schuhen aus Hawai“, er knödelte „…..und mein Herrrzzzz ist ohne Rrrruuuhhhe….“, und alle Schlagertussen rutschten aufgeregt auf ihren Sitzen hin und her. Hier ist Hirtes Antwort viel cooler, weil Blues nämlich auch `ne coole Sau ist, das ist erwiesen. Er tituliert „Barefoot …in the sand!“ (Titel 11) und schwupps ist der Bata nämlich „Pata Pata“…..ganz wie die unsterbliche Miriam Makeba. Am Ende sind die Bandmitglieder von Blue Ribbon alles „coole Säue“, ja, so schaut es aus, vermutlich wenigstens.

Titel 12 ist das allseits geschätzte „I just wanna make love to you“. Es folgen noch „I´d rather go blind“ (Titel 13) und „My babe“ (Titel 14) und „fertig ist die Laube“. Am Mittwoch, den 21.03. am Abend feiert Jan Hirtes Blue Ribbon feat. Nayeli den silbernsten Silberling, der silbriger kaum scheinen könnte und das alles trotzdem hier jetzt jeder den Blues hat. Was genau genommen  gar nicht so schlimm ist….

Zusammenfassend ist das eine sehr gut gelungene Liveplatte, die Jan Hirte da mit seiner Band Blue Ribbon und der Ausnahmesängerin Nayeli aufgenommen hat. Lebendig, eloquent, bluesversessen und pragmatisch: Macht Spaß, das Ding zu hören. Ach, eins noch: Besser ist immer live! Am Mittwoch, den 21.03. im Yorckschlösschen.

 (EP)

 

 

 

 

 

 

 

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