Do. Mrz 28th, 2024
Kopflos (gif)

der Kritiker: MRR in jungen Jahren!

Ich liebe Dein Lächeln.

Für ein Lied des Tages reicht es nicht. Es geht eher um einen flüchtigen Augenblick. Um Morgengedanken. Eine Radiosendung heißt „Der schöne Morgen“.

Mir schwirrt im Kopf die gestrige Fernsehberichterstattung über Flüchtlinge herum, die eine Zwei-Zimmer-Wohnung zu ortsunüblichen Bedingungen zur Verfügung gestellt bekommen über „soziale“ Hilfsorganisationen und dafür 5.800,- EUR hingelegt bekommen.

Den Kriegs-Flüchtlingen ist das peinlich, sie würden gern Deutschland nicht zur Last fallen, sagen sie im Interview, und eine ganz gewöhnliche Wohnung beziehen. Ein Syrer rechnet vor, dass für diesen Mietpreis fünf Familien untergebracht werden könnten. Die Gemeinde von Oldenburg ist relativ schlau und hebt sich wohltuend von den anderen Orts handelnden Stadtkämmerern ab, die gleich kontingentweise das Geld zum Fenster rauswerfen, weil der Markt eben so sei.

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Der Song:

Manchmal habe ich frühmorgens ohne besonderen Anlass plötzlich ein Lied im Kopf, weiß nur sinngemäß, wie es ging und Fragmente, aber weder, wer es gesungen hat, noch wann das war. Dann rufe ich google memorize auf, das es nicht gibt und erarbeite mir nochmal, warum es das gab und wie es aus heutiger Sicht noch einzuordnen ist? Vor allem: Was draus geworden ist. Häufig freue ich mich dann über diesen Zuwachs an Lebensqualität durch verfügbares Weltwissen. Wie schön.

Deutschlandweit sind diese Art Unterbringungskosten eine Art Staatsgeheimnis der agierenden Kommunen. In der Bevölkerung brodelt es, weil die Menschen die Vorgehensweise bei der plötzlich überraschenden Flüchtlingsunterbringung nicht nachvollziehen und in ein vernünftiges Verhältnis zu üblichen deutschen Verhältnissen bringen können.

Deutlich wird: Die Kommunen sind die denkbar schlechtesten Unternehmer des öffentlichen Interesses, die man sich vorstellen kann. Sie handeln hundsmiserable Kondition zu Lasten der Flüchtlinge und Steuerzahler aus. Berlin ist besonders krass und fällt wieder einmal negativ auf, man sieht es förmlich: Die öffentliche Verwaltung ist mit der Gesamtsituation total überfordert.

Die Flüchtlingsunterbringungsvermieter sind im Moment eine hohe Kaste der am meisten Verdienenden. Es wird einem gedanklich einen Moment speiübel, was diese Konsorten sich ggü. dem öffentlichen Interesse herausnehmen dürfen.

So wie in etlichen, nicht mehr funktionsfähigen Diasporen im Brandenburgischen, in denen sie 2015 von Immobilienspekulanten mehrere, nicht mehr rentable Hotelanlagen global für mehr als sechs Jahre anmieteten, in denen nun auf Dörfern in der Wallachei auch mal 100 Flüchtlinge „im Stück“ eingelagert werden. Integration? Pustekuchen.

Betonhart: Die Verträge sind gemacht, und es wurde viel gelacht. Sie dauern jetzt mindestens sechs Jahre an mit der Option auf weitere vier Jahre, häufig. 2016 kommen kaum noch Flüchtlinge nach, um die Bettenburgen auszulasten. Also bleiben einfach die 2015 hierher gekommenen eingebettet. Wem fehlte denn da die Vision? Helmut Schmidt hat ja gesagt, wer welche hat, soll zum Arzt gehen. Bisschen visionär wäre ein solches Konstrukt niemals abgeschlossen worden.

Allein durch die für das Land ungünstige Vertragsgestaltung werden so Ghettos auf Dauer installiert, in denen die Flüchtlingen vor allem eins bleiben: Ghetto-Einwohner anstatt integrierte Menschen so wie Du und ich.

Gegen das obige Lied, das ich aus vollkommen nichtigem Anlass wie Kommissar Zufall heute Morgen plötzlich erinnerte, ist absolut nichts einzuwenden. So geht Earworming der Extraklasse. Und das mich keiner falsch versteht: Ich liebe das Lächeln unserer Kriegsflüchtlinge, weil sie dankbar und glücklich sind, hierher gekommen sein zu dürfen. Ja, und wer was anderes denkt, hat diesen Text nicht gut verstanden.

I love Your smile. Mir geht es jetzt auch wieder deutlich besser: Schreiben kann heilen.

 

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