Do. Mrz 28th, 2024

Banner Der BandSoziologe

Baby, Baby, Dein ewiges Nein geht mir auf den Sack, Du Sau! Die Story von Jimmy und Sunny, einem Gitarristen und einem Schlagzeuger erzählt sich in mehreren Episoden, nicht nur in einer…. Wenn nur Du, mit Deinen Ansprüchen und dann Deinen Erfahrungen Richter spielst, kann es schwierig werden. War tatsächlich ein gemeinsamer Austausch über Ziele, Beweggründe und Motivation einer Bandgründung im Vorhinein abgesprochen worden? Entscheidend ist, dass die Entwicklung nichts Gemeinsames ergeben hat, sondern Entzweiung, Differenz, Dissens – Annäherung, Anfreundung, Gemeinsamkeit, Gefühle von Verbundenheit nicht nur zu einer Sache, sondern zur Musik, waren nicht die Summe dieser Zeiten!

Helge Schneiders spricht alle relevanten Fragen des gemeinsamen Bandalltags aus und folgerichtig ist er deswegen auch ganz allein auf der Bühne. Niemand würde das aushalten als Bandkontext, was er hier vorgibt zu erzählen.


Helge Schneider – Dein Ewiges Nein geht mir auf den Sack – Du Sau!“ (via Youtube)

„Ich habe gestern nacht einen Kringel mit dem Bierglas gemacht, nimm schon den Lappen, ich hab ihn dir mit Liebe gekauft.“

„Ach, lass uns doch eine Band aufmachen! Etwas Verrücktes starten. Von spießbürgerlichen Standpunkt aus total verrücktes Ding.“ Ich hab ihm das so gesagt. Es sollte funkeln. Die Frage, warum wir gemeinsam eine Band aufmachen, kann sich im Nachhinein total verschieben. Die Begründung entfällt oder wird ausgetauscht. Oder die Chronisten nehmen ihr selbst völlig anders wahr. Aber er sah die Sterne nicht, war eher so ein nüchterner Typ, Richtung Buchhalter. Zu wenig Fantasie, Kreativität im Alltag erstickt und anstrengend ist das Leben ja sowieso, auch ohne den Feierabendspaß, Musik zu machen. Sie haben im Nachhinein gesagt, wie die Bandgründung gelaufen war. Ganz anders, sagten sie. Interessant.

Am Anfang war die Band schon mal da, die eine Band. Es gab sie schon mal. Jimmy und Sunny (* beide Namen geändert) waren schon einmal miteinander in einer Band diesbezüglich. Jimmy hatte nur nicht lange durchgehalten, war wieder ausgestiegen. Er hatte zwei Bands am Start und es wurde ihm zu viel.

Hatte er die Band von Sunny wieder verlassen und sich der anderen Band gewidmet, mit der er schon so lange rumpräkelte. Sunny hatte das lange Beharren von Jimmy auf diese Bandgeschichte nie so richtig verstanden. Vom musikalischen Standpunkt aus war sie es nicht wert. Sie war unterdurchschnittlich, befand sich weit unter den Möglichkeiten von Jimmy, der nicht einmal so schlecht Gitarre spielte. Sunny fand, diese Band wäre grottenschlecht, von persönlichen Problemen unterschiedlichster Art durchzogen.

So wie z.B. Horst, zweiter Gitarrist, der immer vollgestopft mit Drogen und Alkohol war, über das Limit desjenigen, dass ihm noch gut tat. Oder Thomas, der Basser, der gleich von Anfang an sagte, er würde eigentlich lieber nicht mitmachen, bleibe nur noch kurz hier und dann steige er aus. Die Welt bereisen. Man kann die Welt bereisen. Das ist erlaubt. Oder Peter, der Schlagzeuger, der rhythmisch weltweit ganz neue Maßstäbe setzte. Sein Timing. Die Sängerin. All das passte nicht zusammen.

Egal, es waren nette Menschen. Und sind es noch! Es gehört zu den schwierigsten, unlösbaren Problemen des Menschen, sich nicht einmal -nicht einmal!- adäquat streiten zu können. Die schwierigsten Verhältnisse sind bekanntlich die, die nicht offen zu Gesichte getragen werden. Menschen mögen und vertragen sich, Menschen machen miteinander Musik und trennen sich voneinander, Menschen tun Dinge so gut sie es tun können und wenn´s nicht reicht: kapitulieren sie. Nobody is perfect aber hoffentlich stehst du dazu!

Die Frage, wer mit welchem Bandprojekt wie oft scheitert, macht sich an der Frage fest, ob man bereit ist, einer Band intensives Leben einzuhauchen, Kreativität, Wille, Engagement. Wer regelmäßig schon an der Frage zerbricht, ob man ein zweites Mal wöchentlich zu proben bereit ist, soll sich zuhause die Westerngitarre schnappen, Johnny Walker von Westernhagen singen und gut ist….oder wahlweise DSDS und GNTM anschalten und der Glotze frönen! Musik machen bedeutet mehr als das! Viel mehr!

Jimmys letzte Band war eine Band, die es über zehn Jahre gab. In der sich nichts tat. Gar nichts. Jetzt war eine andere Zeit. Allein die Ankündigung von Jimmy, Gitarrist, die Band zu verlassen, zog sich ein gutes Jahr hin. Die Sache war so langsam, dass hinterher alle konsterniert waren, irgendwie geschockt. Denn als er seine langfristige Ankündigung endlich wahr machte, konnte sich kaum noch jemand daran erinnern, was er wirklich -so ganz genau- gesagt hatte? Die Trennschärfe fehlte.

Und, um bei Helge Schneider zu bleiben: „Ein klares Nein“ war es nicht, sondern ein ewiges „Nein“, und das geht einem menschlich nun mal auf den Sack, du Sau! Oder etwa nicht? Der BandSoziologe spricht: Entscheide dich und handle! Das war´s! Mehr zu tun ist beim besten Willen nicht erforderlich. Helge Schneider hat den Gaga dessen gut sichtbar gemacht. Übrigens in diesem Fall ganz ohne Band! Weswegen er ein Genie ist. Mit mindestens zwei Höckern Wasserhaushalt auf dem Rücken! Aber nicht im Kopf…

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