Ein musikalisches Schäferstündchen erster Kajüte stellt der AudioPodcast von blackbirds.tv vom 26.07.15 dar: Wir haben Andreas Hommelsheim an seiner musikalischen Hauptwirkungsstätte besucht und mit ihm über die neue CD „Memories in Melodies“ seiner Band B3 ausführlich gesprochen. Und ja: Es gibt ungelöste Fragen (Wer ist Markus?), alte Geschichten, einen ersten Jimi-Hendrix-Auftritt im abgerissenen Sportpalast und ein Colosseum-Gig in der Deutschlandhalle. Alles Erinnerungen, die mehr oder minder ihren Niederschlag finden auch im neuesten Audio-Gesamtkunstwerk der Band B3.
1982 tourt der Berliner Musiker Andreas Hommelsheim mit Stefan Waggershausen durch Deutschland. In dieser Zeit hat er viel getourt. In München arbeitet Sarah als Produktionsleiterin und Artist Relations Manager für die großen Veranstalter Mama Concerts (Marcel Avram und Marek Lieberberg). Es ist eine schöne Zeit, es fehlt an nichts und die Musiker werden gut betreut. Es gibt auch einen Fahrer.
Zwischen Andreas und Sarah funkelt es mächtig, nein, es brazzelt. Eine schöne Sache. Sieben Jahre später haben sich beide aus den Augen verloren, da meldet sich Sarah telefonisch bei Andreas nachts um 0 Uhr in Berlin. Sie sei auf einer Stippvisite in Berlin, ein Wiedersehen wird arrangiert, man trifft sich im 5-Sterne-Hotel Kempinski, Hotellobby, zieht aber kurzerhand um die Ecke ins Schwarze Café in die Kantstr.. Dort erzählen sich die beiden Turteltäubchen eine ganze Nacht lang ihr Leben. Jeder seins dem Anderen.
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(AudioPodcast: blackbirds.tv im Gespräch mit Andreas Hommelsheim am 24.07.15 – Dauer: 55 Minuten)
10 Stücke hat das Album „Memories In Melodies“. Im Gespräch mit Andreas Hommelsheim geht es immer hin und her zwischen früher und heute. Vielleicht macht genau das großartige Musik aus: Dass man aus dem Vollen schöpfen kann, aus gelebtem Leben. Im Unterschied zum vordergründig Hithaften, dessen einziger Existenzgrund ist, Verkäufe zu generieren. – Das Album hat Ruhe, Contenance und Gelassenheit. Hier geht es um nichts anderes als gute, handgemachte Musik. Aufgenommen wurde nicht im Sandwich-Verfahren (one after onother), sondern im Gruppenprozess, gemeinsam als Einheit. Direkt.
Sarah erzählt, dass sie gar nicht mehr in München lebt. Inzwischen arbeitet sie ständig in den Staaten und überall woanders auf der Welt. U.a. betreut sie den Musical-Weltstar Liza Minelli (Cabaret – oder auf friesisch: Otto Waalkes: Nicht so laut, Manuela! – english for runaways). Es ist die Zeit, in der Liza Minelli u.a. ein viel beachtetes Album mit den Pet Shop Boys in London aufnimmt (LP „Results“, aufgenommen vom 18. – 22. April 1999 in London)
Aus dieser Geschichte hat Andreas Hommelsheim 1990 das Stück „Seven Years“ gemacht, aufgeschrieben als Klavierstück. Aber es besitzt bis heute eine Privatheit als persönliche, auf liniertem Notenpapier aufgeschriebene Fassung. Seine Kinder kennen das Stück, aber niemand sonst. Damit ist es jetzt vorbei. Mit Dank entlassen.
Es ist diese Art von privaten Erinnerungen, die dem Album offenbar auch den Titel geben: Memories in Melodies kommt mit großer Entspanntheit daher und ist doch nicht nur die geöffnete Privatschatulle von Andreas Hommelsheim. Noch mehr als auf dem Erstlingswerk „Back To My Roots“ ist inzwischen eine feste, gut eingespielte Band im Studio tätig, die man inzwischen getrost B4 nennen könnte.
Der Name der Band B3 ist vielfach fehlinterpretiert worden. Musikalische Kenner vermuteten (nicht ganz zu unrecht), Hommelsheim habe die Band kurzerhand nach seiner Hammondorgel benannt. Dabei ist die Idee bestechend einfach: Es sind drei aus Berlin, sozusagen „Die Drei von der Tankstelle“ – Jau, jau, jau.
Inzwischen ist Ron Spielman fester Bestandteil der Band. Umgekehrt als es Genesis früher erging (Then They Were Three) könnte nun B3 zu B4 werden, ja, eigentlich, sagt Hommelsheim, wäre das nur folgerichtig. Denn ein Leichtgewicht ist Ron Spielman nun wirklich nicht, die Leser dieser Website kennen ihn aus mehreren Artikeln. Über seine tragende Rolle in einer Band wie B3 sprechen wir ausführlich im AudioPodcast.
Am Salzfufer eröffnet im Herbst ’15 das Abbey Road Institute Berlin, ein Unternehmenstöchterchen des Mutterschiffs in London: eines der berühmtesten Tonstudios der Welt. Genauere Informationen bekommst Du hier: Link
Der Band B3 ist mit der CD Memories in Melodies eine durchweg runde, gelungene Platte gelungen. Im AudioPodcast kannst Du in diversen Anspielern reinhören. Die Ausschnitte wurden von uns ausgewählt. Das Stück Lullaby (One Chord Song) ist komplett eingebunden. Die Benutzung von Audiobeispielen ist genehmigt.
Weiterführend zum Interview mit Andreas Hommelsheim:
- Das Fehmarn-Konzert 1970 von Jimi Hendrix
- Das Animals-Konzert von Pink Floyd in der Berliner Deutschlandhalle