Fr. Mrz 29th, 2024

Logo (Quelle: Website: www.plattenreiter.de)
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Bei den Popstars von heute ist es längst Usus angesichts mangelnder musikalischer Ideen durch extravagante Klamotten Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Pop und Mode haben schon laaaange vor Lady Gaga, Rihanna und Nicki Minaj Stars wie David Bowie oder Grace Jones zelebriert. (meint klatsch-tratsch.de hier) – Und kommt damit kaum über den Namen der eigenen Website hinaus. Offenbar beeindruckt aber vom Auftritt einer Dame namens Jesse J., die auf dem angetratschten Bericht gut wegkommt. Was übrigens für ihre Musik insgesamt nicht gilt: „mangelnde musikalische Finesse“ kann man der Dame genau so wenig absprechen wie Einfallsreichtum.

Der berühmte Revolverheld Jesse James bekommt dieser Tage ganz hübsch Konkurrenz. Eine englische Sängerin ähnlichen Namens -abgekürzt durch das Akronym „J“- macht von sich reden. Und beweist, dass es eine Frage der Kreativität ist, gut ansehbare Musikvideos zu erstellen. Etatflaute, knappe Kassen, die Plattenmultis tun nichts mehr raus. Doch gleichzeitig entwickelt die Musikgeräteindustrie ein ums andere Teil, einige davon darf man getrost „Eierlegende Wollmichsau“ nennen.

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Jesse J – Who Are You (via Youtube)

Der Videodreh fand nicht am Kotti, Kotti statt, nicht am Görli, Görli, auch nicht auf der Piazza (Szeneidiom für Hermannplatz, Neukölln). Er fand am Times Square in New York statt. Schade, vielleicht sollte man PR Kantate mit der Berolinisierung (Eindeutschung im typischen Berliner Gassenhaueridiom) dieses Songs beauftragen. Als Sängerin, so weit, so gut, beauftragen wir Nina Hill, Queen Yahna oder Joceyln B. Smith, um nur mal einige zu nennen, die dafür potenziell in Frage kämen. Oder auch die nonchalante Sängerin Alicia Berg. Das Saxophonsolo ist für Michael Bund -die einzige One Man Bund Berlin- reserviert. Nicht auszudenken, wie das in der U-Bahn-Halle klingt.

Das findet offenbar auch Sherman Noir, Berliner Sänger und Rockstar „aus Berufung“. Er nennt das Video „absolut geil“.

Und postet damit, was wir insgeheim wissen:

Wir brauchen keine hochbezahlten Kameracracks, sondern eine gute Idee, einen starken Song und ein Storyboard, dass diesen Namen verdient. Eins, fix, drei…fertig ist die Laube, bzw. der Chartstürmer. Aber wo sind solche Musiker, die Blockbuster für die Ewigkeit generieren, und das mit einfachsten Mitteln?

Nein, ich habe schon viele hoffnungsvolle Talente gehört, gesehen und teils sogar mit welchen musiziert. Wenn man nicht wirklich ein „bahnbrechendes Konzept“ vorweisen kann, sondern lediglich gegen die eigene innere Leere ansingt, sind Hopfen und Malz verloren. Zum Starruhm braucht es Personality, eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert (ein „Solitär“), ein ansprechendes Äußeres in einer bunten Medienwelt, wobei der Begriff „hübsch“ nicht greift. Beth Ditto macht keiner was vor, die hat wenigstens etwas vorzuweisen, woran man sich erinnert. Gerade nicht ist diese Aufzählung beseelt vom Anspruch auf Vollständigkeit, denk dir deinen Teil…

Minimalistischer Groove, ein bisschen akkustikgitarrenverklampft, und eine Stimme, die alles auf geniale Weise raushaut? Gut, wir werden uns derweil bei Sherman Noir, dem ehemaligen Bandleader der Band She´s China umhören, sein Projekt eines John-Lennon-Memorial-Orchesters goutieren und von einer großen Zukunft der Rock- und Popmusik in Deutschland weiter träumen.

(Inspiriert von Sherman Noir via facebook)

Ein Gedanke zu „470/11: Video: Jesse James war ein berühmter Revolverheld, aber am Times Square singt sie sich einen!“

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