Di. Apr 23rd, 2024

 Veranstaltungstipp des Monats

 

Ist ein Musiker-Stammtisch ein „Gig“ und dies hier davon ein „Preview“? Na klar, was denn sonst? Musiker haben gern große Auftritte. Und ein Besuch beim ersten der künftig regelmäßig stattfindenden Stammtische im Yorckschlösschen, das kann man so ein bisschen wie ein „warm up“ zum nächsten Riesengig auffassen! Also da hin! 

Neu aufgelegt hat Olaf Dähmlow vom Yorkschlösschen die Idee vom Musiker-Stammtisch zu regelmäßigen Zeiten und an wiederkehrenden Terminloops (wow, musikalisch ausgedrückt vom Feinsten). Also, das wäre dann der erste Montag im Monat. Womit wir auch schon bei der allerersten Ausnahme hiervon sind: Diesmal ist das allererste Mal und gleich wird die Sinnkette gebrochen: am ersten Montag war dazu keine Zeit. Doch jetzt, also heute.

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Quasimodo Live Jam 05.10.11 – Teil 01 (via Youtube)

  • Peer Neumann – keys – Tobias Fleischer – bass – Benedikt Stehle – drums am 05.10.11 im Quasimodo „jamming“ 

Das Wochenprogramm des Berliner Musikers mit Szeneanbindung ist einigermaßen gut angefüllt mit inzwischen sinnvollen, wiederkehrenden Terminen: Denken wir darüber nach, manchen Montag am Stammtisch in Kreuzbergs Yorkschlösschen einzukehren und an anderen Montagen ins Wilmersdorfer Rickenbakers zur Funk-Soul-Session zu gehen. Mittwoch ist Quasimodo Live Jam. Undsoweiter. Auch wenn man nicht alle Veranstaltungen, die so laufen, über einen inhaltlichen Kamm frisieren darf. #Schlussfolgerungen

Stellt sich die Frage, wozu?

Genau: Musiker-Stammtische gab es schon viele, alle starben. Warum dann dieser?

Genau: Es gibt derzeit nirgendwo einen, der uns hier als regelmäßige Institution bekannt ist. Oder kennt Ihr einen? Also, ich nicht.

Braucht man nicht?

Sag das nicht.

Erstens ist bekannt, dass Musiker öfter in Gruppen auftreten möchten als allein. Von mir aus, weil sie Schiss in der Büchse haben? Sind Musiker feige?

Quatsch. Zweitens trinken Musiker gern in Geselligkeit, only to be with You!

Denn drittens sind einige, nicht wenige Musiker Single. Andere dann kurze Zeit später auch wieder, …

Eine der schmerzlichsten aller sieben Erfahrungen ist die wie Aspirin: die Selbstauflösung. Oder sind es acht? Die Auflösung der Band, des Projekts. Hier ist wohl der Musiker-Stammtisch auch Schmerz- und erlebnisverarbeitungstherapeutisch nicht von der Bandkante zu stoßen. Merkt euch das!

Hier gilt es, gemeinsam anzustoßen. Erst auf eine bessere Zukunft. Dann das Projekt anstoßen, also etwas neues auf die Beine stellen. MuSuGru (Musiker sucht Gruppe), GruSuMu (Gruppe sucht Musiker) oder MuSuMu (Musiker sucht Musiker). Ach, eigentlich gibt es lauter leise Vorhaben, die Musiker auch ohne heiße Stricknadel, aber wohldurchdacht, Ihr wißt schon, was ich mein…

Was so ein Stammtisch auch ist: Prokrastination. Also die Instrumente mal liegen lassen, ein Bier zischen bzw. zwitschern, reden, Pläne schmieden. Ob daraus auch mal was mit Sessioncharakter auf der Bühne dort wird? Ich glaube, daran wurde noch nicht gedacht. Macht nichts. Kommt Zeit, kommt Sowjet! Also Rat. Und wo viele Musiker sind. Eine Sowjetrepublik. So, Ihr dürft jetzt raten. Wenn man „raten“ amerikanisch ausspricht, ist es schon so was wie Einordnen, also Ranking, „raiten“, und da gehört ein funktionierender Musiker-Stammtisch allerdings auf die Prioritätenliste, Platz eins. Heinz!

Jedenfalls ist der Kopf dicker als der Hals und weil das so ist, fühlt er sich heute Abend noch rank und schlank an, aber morgen früh?

Who knows. Wir sind gespannt und wünschen dem (neuen) Musiker-Stammtisch auf der Basis bereits bekannter Ideen gutes Gelingen, eine schöpferische und vielfältige Zukunft und uns einen regelmäßigen Loop der Termine, der gut reingeht.

(EP)

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