Die Nummer der Regel ist zunächst geschätzt 9 (*) von der Wichtigkeit her.
Sobald ich einen Überblick habe, erfolgt richtige Nummerierung. Wegen des Fetischs.
- Regel Nr. #9
Wenn Du Imageware (Bilder, Fotos, Zeichnungen, bildhafte Darstellungen) auf Facebook hochlädst, ob als Posting oder als Kommentar, vergewissere Dich und denke bitte noch kurz diesen kleinen Moment nach: Könnte das Bild bereits in einer Datenbank von Facebook eingestellt sein, sodass bereits das einfache Hochladen gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen kann? Denn es gibt lt. Kurt Tucholsky nachweislich keinen Neuschnee. Alles was Du postest, war schon mal da. bzw. hier. Während häufig hier verhackstückte Benimmse-Regeln davon handeln, wie Du den Groll anderer sozialer Nettzwerge von Dir ablenkst, handelt dieser ausnahmsweise davon, wie Du den Groll des Nettzwergbetreibers (in unserem Beispiel) Facebook nicht auf Dich ziehst.
Aber seien wir ehrlich und nun der Reihe nach.
Sich im öffentlichen Nettzwergraum gut zu benehmen, tut not und ist im Grunde genommen Pflicht. Seien wir ehrlich: Wer will nicht ständig auf eine Weise beleidigt werden oder seine Geschmacksknospen bittersüß spüren und ständig absurden Schweinskram lesen? Richtig: Niemand nicht.
…
Galt beim Bier um 1485 noch das Reinheitsgebot, so gilt heute -unter amerikanisch dominiertem Vorzeichen- das so genannte Nacktheitsverbot. Nacktmulls, Pussies, Pimmel, Punzen: Alles illegal. Weil Facebook das nimmer mehr mit Mitarbeitern schafft, erfolgt die Vorauswahl inzwischen softwaregesteuert. Dümmer als immer all die jenigen Schreihälse, die auf YouTube den Einsatz von so genannten Uploadfiltern befürchteten. Bei Facebook sind die längst ein fester Programmbestandteil.
Facebook ist so dumm. Dumm und dümmer.
Zensursoftware von Facebook
In der Facebookgruppe Spezialistengruppe Musikerwitze entspann sich ein Wettbewerb der Beiträge zum Thema Abbey Road-Adaptionen. Wie man dem hier führenden Foto leicht entnehmen kann, handelt es sich um die Red Hot Chili-Peppers -offenbar-, deren Coverfoto bei Facebook so verbrämt ist, dass Verwender dieser Coverfotos sofort mit einer Sperre von 3 Tagen (Facebookhaft) bestraft werden: Sie dürfen diese Zeit lang nichts posten und nichts kommentieren. Ohhh…wie gestreng. Ich finds sexy. Das hat so was Dominantes, Vivantes!
Der#Admin der Gruppe und Gruppengründer der 31.000 Mitglieder umfassenden Community #TTT wurde von Facebook für 3 Tage gesperrt, als er sich an der Witzewertschöpfung zum Thema Abbey Road beteiligte. Es gilt Rolf Zuckowskis Satz:
„Zebrastreifen, Zebrastreifen, manche werden es nie begreifen.“
(Keine Angst, wir bleiben beim Gruppenthema).
Bitte drücke diese Taste, notfalls. Du gelangst direkt zum European Song Contest. Falls nicht, könnten Teile des nachfolgend hier eingeblendeten Videobeitrags Sie verunsichern, falls Sie auf den nachfolgenden Startknopf drücken. In diesem Video sind Körperteile unter Missachtung des Nacktnullverbots unbekleidet zu sehen. Vor der Benutzung wird gewarnt.
Red Hot Chili Peppers – Californication [Official Music Video]
Interessant folgendes: Während des Uploads des Bildes (siehe geänderte Version mit schwarzer Balkierung, praktisch Balkan-Method-Acting, Anhang) kassierte Facebook das Bild und verhängte (mit einem Alkorhythmus) eine drakonische Schweigesperre in der Art eines Schweinsteigers gegen Hauptmann Tulpe. Dieser sitzt nun weinend im Keller und denkt über Humor nach und wie man ihn auf amerikanische Weise richtig betätigen könnte in einem fernen besseren Land. Seine schriftliche Beschwerde, die wie nachfolgend zu lesen ist, konnte nicht abgesetzt werden. Interessant fand Tulpe zusätzlich, dass das Absetzen mit technischen Hilfsmitteln von Facebook zurückgewiesen wurde. Man solle es später noch einmal versuchen.
Die Beschwerde hatte folgenden Wortlaut:
„Das Bild zeigt die Red Hot Chili Peppers in London auf dem Zebrastreifen Abbey Road (Beatles). Über die Geschlechtsteile sind „Strümpfe“ gezogen. Es ist wie auf einem Strand. Man kann keine Nacktheit sehen. Die Beanstandung erfolgte sofort softwaregesteuert, in Echtzeit. Das bedeutet, dass das nicht Gegenstand menschlicher Überprüfung ist. Das wird die Menschen auf Facebook sehr interessieren.“
Ich saß neulich mit einem wirklich bedeutenden Manager aus der Musikindustrie zusammen, zum bayerischen Krustenbraten. Ich fragte, ich hätte bemerkt, er habe sich von Facebook verabschiedet? Er sagte: „Ja“ und gestand, er sei da lange schon nicht gern. „Facebook sind nur alte Leute. Das ist sooo uncool.“ – Ich schluckte, ein Stück Krustenbraten (mit brauner Sauce), Schluck Spezi, und dann diese Kröte. Während wir als Nachspeise Weißwurst (mit süßem Senf von Devely) zuzelten, erkannte ich: Ich bin sooo fifty PLUS. Es ist vorbei: Overaged, ausgemustert, abgestürzt im Uploadfilter von Facebook. Notgeil, hat der Dähmel von Ruperts Busking Orchester geschrieben, radelnd vor Eifersucht, hatte Angst, seine Olle werde angefasst. Was für ein Gossip. Schlimm. Schlimmelimm. Schlimm. Schlimmelimm. ♪♫♪
Bitte beachtet, dass Strandszenen aber auch berühmte Kulturszenen, wie das Überqueren von Zebrastreifen mit Nacktmullen über den männlichen Pieselpümpfen mit Aussperrung bis zu 3 Tage seitens der amerikanischen Baywatcher (blassblaue Badebekleidung und Erkennungsmelodie „I´ve been looking for Freedom“ nach Art eines Hasselhoff) geahndet werden kann.
Noch sicherer könnte folgende Variante sein
Die Sache ist furchtbar. Und Ernst? Entschuldigt die Ausführlichkeit. Folgendes: Facebook hat Software, mit der in Echtzeit ahdnungswürdiger Inhalt erkannt wird. Eine Ausnahme bilden nur die rechtsradikalen Inhalte, Köpfungen durch den salamistischen Untergrund, Hassreden und Kalorienbomben, also auch (nur zum Speibiel Hottentottentittenattentate) bekannte Trivia wie diese. Hier oben ist jedenfalls die facebookkonforme Version des platten Covers von The Abbey Road E.P. zu sehen.
#JustAnotherAdmin
(Für verhinderten Admin #TTT, nach Sperrdiktat von Facebook vereist.)
Der Rest ist, was Helmut Kohl seinerzeit die geistig-moralische Erneuerung nannte.
Leute, das zieht ja hier wie in der Tropfsteinhöhle von Pottenstein im Wichtelgebürge.