Di. Mrz 19th, 2024
Echter Blackbird: Phil SpectorEchter Blackbird: Phil Spector

Ein Stück wie „Smoke on the Water“ von Deep Purple, keine Frage, muss in düsterem g-Moll erklingen; das unbeschwerte „Ob-la-di, Ob-la-da“ der Beatles in B-Dur. Moll, so scheint es, ist wie gemacht fürs Grübeln und Brüten, Dur dagegen für Festmusiken und Kinderlieder, für Nationalhymnen und Stadiongesänge. Dur und Moll sind die Stimmungspole der abendländischen Musik.“ (DER SPIEGEL, Jahrgang 2008, Link am Ende des Artikels)

Bei nahezu jedem Musiker (zumindest männlichen Geschlechts) liegt immer eine Auswahl alter, abgegriffener Zeitungen auf dem Klo. Denn dort ist der Platz, an dem der Musiker den Lärm der Welt vergessen kann. Nirgendwo anders, damit das gleich klar ist. Ob der Lärm der Welt letztlich in Dur oder Moll stattfindet, das wiederum ist eine ganz andere Frage, zu der man bislang nichts Verallgemeinerndes sagen konnte. Konnte. Aber nun….

Echter Blackbird: Phil Spector
Echter Blackbird: Phil Spector

Deep Purple in Rock (released 1970): Zu den Pflichtwerken der Weltjugendkultur der Siebziger gehört dieses Album, aber da waren wir alle noch viel jünger. (Konzert am 17.06.03 in Berlin, ein Berliner Besucher, Link am Ende des Artikels)

Denn im Spiegel -Jahrgang 2008- wurde über Forschungen hierüber berichtet. Der lesenswerte Artikel ist hier als nichtkommerzieller Download (pdf) verfügbar und gehört sozusagen zum Eingemachten, das Musiker, auf Webseiten wie diesen oder auf anderen „stillen Örtchen“ mit bedenken sollten.  Strategien für Klositzung, Komposition und Hitverdächtiges.

Moll oder Dur? Mur oder Doll? Wer enzyklopädisches Wissen darüber anhäufeln will, sollte auch als Musikwissenschaftler bedenken, dass eine Vielzahl von Harmonien, Akkorden und Karenzen zuweilen kadenz- bzw. dekadenzverdächtig sein kann. Beruhigend zu wissen: im Wörtchen Enzyklopädie kommt die Silbe „KLO“ -ganz wie von selbst- erneut vor, und so nimmt das Ganze Rückgriff auf seinen Anfang: auf den männlichen Musiker, der die Fetzen bedeutungsvoller Gegenwartsliteratur (wie DER SPIEGEL) auf dem Klo aufhäufelt zum späteren darüber brüten.

Sozusagen „Grundwehrdienst“, selbst wenn Theodorius von und zu Guttenberg -bekennender AC/DC-Fan, herrjeh!- selbigen inzwischen praktisch abschafft. Weder ist noch eine Mauer um Berlin herum, als Klagemauer oder für Wanzen, die auf selbiger auf der Lauer liegen können. Niemand hat sie gekonnter errichtet, als der Erfinder der Walls of Sounds Phil Spector, in Dur oder letztlich sogar in „Schiß-Moll“, who knows? Noch gibt es eine Busch- bzw. Berlinzulage von 8% aufs werte Wohlbefinden. Mit der Abschaffung des Pflichtwehrdienstes bei gekonnter Vorabbeseitigung funktionierender Stadtmauern ist aus Wall City Berlin inzwischen ein erlebnisstarker Sündenpfuhl von Musikern geworden, der vor überschäumenden Durs und Molls nur so brodelt, zischt, ächzt und ordentlich abgeht. Deswegen musste die Loveparade auch aus Berlin raus! Sie ist jetzt Geschichte, ist zu vermuten. McFit hat versagt, behaupten einige.

Was darüber -über Musik in Dur und Moll- das afrikanische Volk der Mafa denkt und darüber, wie Musik letztlich zu sein hat, sagt uns der kenntnisreich geschriebene Artikel im Spiegel. Lesenswert.

Immer nur brüten, brüten, brüten, das Ei behüten, -hüten, -hüten … wer hält das aus? Ich möchte hier raus! (Rolf Zuckowsky, Die Vogelhochzeit)

Für Wehrpflichtige, Musiker & Intimkenner:

Für Hintergründige, Profirechercheure und Interessierte:

2 Gedanken zu „254/10: Leseempfehlung: Dur und Moll, und was Musiker auf ihrem Klo zu liegen haben #Basiswissen“

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