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Gestern erschien mir bei der Verwaltung unserer rund 36.000 Mitglieder zählenden Spezialistengruppe Musikerwitze auf Facebook das inaktive Profil eines Mitglieds, dass sich zwischenzeitlich als Oliver Beobachter nannte und mit einem Profilbild nach außen hin mit diesem Piktogramm (Symbol- bzw. Profilbild) darstellt (Abbildung)
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Ich nahm mir das leitende Wort eines Administrators und verkündete allen Mitgliedern eine neue Regel:
Unvereinbarkeitsklausel
Aus gegebenem Anlass: Mitglieder, die diese Art Symbol- bzw. Profilbild tragen, werden ohne vorherige Ankündigung sofort aus der Gruppe ausgeschlossen und blockiert. Sie können dann dieser Gruppe nicht wieder beitreten.
Begründung: Think about it.
Ich entschuldige mich bei allen Menschen jüdischen Glaubens.
🖤🖤🖤🌷
#TTT #Admin
Erfreuliches zuerst: Es hagelte viele Likes, inzwischen sind es leicht 2.000, eine große Mitgliederbeteiligung.
Weniger erfreuliches: Das Kommentierwesen. Doch, doch, schon gut, viele gute Kommentare. Über die muss ich nicht schwadronieren. Ich will diejenigen in Erwähnung bringen, die mich massiv stören, weil das Thema meines Leitposts an und für sich einfach und kurzgefasst ist. Man muss die Unvereinbarkeitsklausel ja nicht auslegen. Ihr Ziel ist nämlich kein Gesprächsangebot: Du, lass uns mal drüber reden. Ihr Ziel ist ein klares Bekenntnis der Gruppenleitung. Bei uns dürft Ihr derartig nicht auftreten. Wenn doch, dann geht.
Es entspricht allerdings unserer Erfahrung aus mehr als 10 Jahren Systemarbeit in diese Gruppe, dass Postings der Admins wie diesen immer auch – ja, zwangsläufig – auch Bekennerschreiben folgen. Man hat zwar selbst als Bekenner gar nicht gerade soo stark übers Thema nachgedacht, aber wenn nun schon ein Admin derartiges anspricht: Ist es dann nicht auch die schönste Versuchung, drauf zu antworten, seit es Schokolade gibt? Merci dass es Dich gibt. (Aus der Werbung)
Ich liste nachfolgend nur diejenigen auf, die für diesen Artikel von Bedeutung sind, da die vollständige Spiegelung des Verlaufs hier nicht sinnvoll möglich ist.
Vera ist Jüdin, sagt sie und beschimpft mich sehr stark und verlässt sofort die Gruppe. Leider habe ich ihre Beschimpfungen gelöscht, was noch übrigblieb, war eine andere Anmerkung von ihr, sie sagte: „Das heisst bei allen mit jüdischer Herkunft. Danke.“ (vergl. dazu oben)
Dazu bemerkte ich gestern: „Mit jüdischen Glaubens meine ich den meiner Meinung nach richtigen Fakt, dass es sich beim Juden nicht um eine Ethnie, eine Rasse, eine Herkunft handelt, sondern um eine Religionsgemeinschaft. Deswegen schreibe ich bewusst jüdischen Glaubens und bewusst nicht jüdischer Herkunft. Im Nationalsozialismus war demgegenüber eine jüdische Rasse definiert, die auch generationenübergreifend definiert wurde. Das war dann jüdische Herkunft. – Dieses meine ich aber nicht, weil ich die Nürnberger Rassegesetze bereits für geisteskrank und faktenwidrig halte. – Danke dass ich das nochmal erläutern konnte.“
Vera hat dies nicht mehr erreicht, da sie bereits vorher geflohen ist. Not my 5 cents.
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Bevor du sprichst, lasse deine Worte durch drei Tore schreiten. Beim ersten Tor frage: Sind sie wahr? Am zweiten frage: Sind sie notwendig? Am dritten Tor frage: Sind sie freundlich? Jalaluddin Rumi (1207-1273)
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Balagan warnt vor Fettnäpfchen: „ Ich kann deinen Gedankengang zwar irgendwie nachvollziehen, aber das klingt trotzdem ein bisschen wie: „Ich weiß zwar, dass auch Leute als Juden verfolgt wurden, die sich selbst nicht als solche definiert haben. Aber bei denen entschuldige ich mich nicht mit.“ Ich weiß auch, dass das eigentlich nicht das ist, was du meinst. Nur vorm Fettnäpfchen warnen, das wollte ich hier.“
Nun: Er weiß, dass ich das nicht gemeint habe. Die Frage ist nur: Warum schreibt er es dann?
Das verheerende soziale Netzwerk verführt uns ständig dazu, unsere Meinung zu äußern, uns zu bekennen und über Dinge mitzureden, auf die wir uns bei Licht betrachtet nicht genau haben vorbereiten können. Wir werden im sozialen Netzwerk schnell zu Sachverständigen für Holocaust, Welternährungskrise oder Teller Bunte Knete. Bzw. wir wollen möglichst scheinen. Shine On You Crazy Diamond.
Hier sind wir schon mittendrin im Verdruss. Bereits jetzt hat nichts mehr mit der obigen Gruppenregel zu tun.
Dirk merkt an: „Hoffentlich auch so konsequent in die andere Richtung.“ und erklärt auf Nachfrage: „Jegliche politische Statements. Aller coleur. Das, Politisiere der Musik oder Kunst geht mir auf den Zeiger.“ Dirk will damit in Ruhe gelassen werden.
Bedeutend ist Humibold Klimpermeister.
„Humibold Klimpermeister hat jetzt die Gruppe verlassen und schreibt mir:
„zu deinem post bez. judenstern: Hast Du schon mal an die 160 Millionen Menschen gedacht, die weltweit zusätzlich WEGEN der MASSNAHMEN qualvoll verhungern, laut UNO? An die 120 Millionen Kinder (Unicef), die gerade WEGEN der Massnahmen zusätzlich sogar unter die Armutsgrenze fallen und ausgebeutet werden, oder auch gerade qualvoll verhungern? An alle Menschen in Alters- und Pflegeheimen, die ihr gerade qualvoll in Isolation und nicht mal kurz vor ihrem Tod WEGEN der bewussten Politindoktrination und auf NULL wissenschaftlicher Evidenz basierenden Massenpanik gerade jetzt in diesem Moment einsam und isoliert verrecken, statt im Kreise ihrer Angehörigen liebevoll gehen zu können? Hast du schon mal mit einem alten Menschen in so einem Heim telefoniert? Daran, dass viele Juden SELBST diesen Stern zur Zeit tragen? Dass tatsächlich eine Impfapartheid immer wieder erwähnt wird, obwohl sogar der Ethikrat des Europarates das als völlig unethisch und rechtswidrig eingestuft hat? Daran, dass eine der wenigen Holocaustüberlebenden selbst den Vergleich zieht und es sogar zur Zeit als SCHLIMMER ansieht? Dass ihr exakt dieselben vollverblödeten Mitläufer wie damals seid? Ich hab die Schnauze derart voll von Euch Scheiss Coronazis und Eurem intelligenzfreien Schlafschafgebabbel, in welchem Ihr wie immer die völlig öffentlich gesponsorten Leithammelmerdien zitiert. Schade, dass ich jetzt den einen oder anderen guten Witz verpasse, aber idiotische, blinde Mitläufer gehören bekämpft, auf immer und ewig.“ (Humibold Klimpermeister auf Facebook, Rechtschreibung und Text unverändert)
Meine Antwort dazu: Danke für die Mitteilung, ich weiß Bescheid. Und alles Gute, Humibold Klimperkasten. Tommy (Ich veröffentliche das hier, weil ich weiß, dass es mittlerweile raus ist und sein Künstlername daher keine Persönlichkeitsrechtsverletzung vermuten lässt. Aber interessant: Was man alles so für Mitteilungen kriegt. Ich hätte das nicht erwartet). – Jeder bildet sich seine eigene Meinung dazu.
Was Humibold Klimpermeister mir schreibt, ist aber für Einige nicht so wichtig, wie eine vermeintliche Persönlichkeitsrechtsverletzung meinerseits, indem ich diesen Text der Gruppe zurück überweise, indem ich ihn abbilde. Man sagt so Sachen wie: „Völlig daneben PNs von Anderen zu veröffentlichen.“ (Dirk, derselbe Dirk wie eins drüber). Humi ist doch verwirrt. Er verwechselt und schickt mir eine PN, anstatt das hier zu platzieren. Ich will keine PNs von ihm haben, das wäre belästigend. So wie er schreibt, ist das auch nicht an mich, sondern an uns. Deswegen.
Ich schreite nochmal grundsätzlich ein in die Diskussion um den Post: Ich hab hier übrigens gar nicht recht, sondern stelle nur eine Gruppenregel auf. Für eine Weltpolitiklage bin ich nicht zu begeistern. Für eine würdevolle Behandlung der Opfer der NS-Zeit bin ich ansprechbar. Ich füge hinzu: 1 Kommentar wurde gelöscht, das Wohlstandskind entfernt – Das muss ich erklären: Für mich sind Menschen, die aus ihrem Wohlstand heraus schreiendes Unrecht im Hier und Jetzt beklagen, zu fette Wohlstandskinder. Ich denke so. Macht ja nichts. Man darf ja denken. Jeder wie er will. Ich also auch.
Resümée nach einem Tag
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ – Dschalâl-ed-dîn Rumî (1207 – 1273)
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Eine der nachhaltigsten Erfahrungen mit Social Media ist für mich, dass man mit Postings Dinge auslösen kann, die ich gar nicht will. Das ist auch hier der Fall.
Man darf indem man etwas Zweischneidiges postet, nicht erwarten textgenau gelesen zu werden.
Man wird immer von unterschiedlich talentierten und differenziert unterschiedlichen Könnern ausgewertet. Häufig reichen allein bestimmte Triggerbegriffe aus, dass sich Menschen zu Wort melden, die auf Trigger anspringen, anstatt auf eine Wesentlichkeitsaussage.
Was ich will: Ich will eine Regel funktionierend kommunizieren, daher fasse ich mich inzwischen so kurz als möglich.
Was ich nicht will: Ich will keine Grundsatzdiskussionen auslösen, in denen mehr oder (Hervorhebung) weniger Kundige einen Sachverhalt auf Biegen und Brechen analysieren. Denn beim Zerreden kann die Qualität einer Absicht erfahrungsgemäß nur leiden. Am obigen Beispiel ist der getriggerte Holocaust sowas, wo sich einige zu der Rückmeldung versteigen, es wurden nicht nur Juden vergast. Denn das weiß ich doch. Jeder weiß es.
Oder Erklärbären: Was Du verbieten willst, dafür gab es doch Gründe. Man müsse den Gründen auch Respekt entgegenbringen, dass jemand sogar so weit geht, solche drastischen Symbole zu verwenden. Und überhaupt: Die Weltimpfsituation. Die Hungersnöte auf der Welt. Die grundsätzliche Falschheit von Maßnahmen der aktuellen Regierung.
Für mich persönlich ist das alles relativierender Bullshit, um sich nur ja niemals auf einem bestimmten, für alle geltenden, gemeinsamen Kodex festzulegen.
Denn dieses Festlegen sei bereits der Anfang vom Ende und der Beginn von Unfreiheit.
Im Sozialnetzwerk sei also sozial, wenn man alles sagen dürfe und nicht, was man einfach nicht sagt. Oder was man einfach nicht zeigt.
Eine, nein jegliche Selbstbeschränkung aufgrund von edleren Motiven gibt es in dieser Welt nicht.
So stolpern wir durch eine Vielzahl von Kommentaren zu einer ganz oben klaren Message: Diese Gruppe hat mitgeteilt, welche Art Profilbild man hier nicht verwenden darf, ohne sofort ausgeschlossen zu werden.
Mein eigener Fehler ist immer wieder, dass ich auf falsche, nicht zum Kernthema passende Rückmeldungen (Kommentare) argumentativ anspringe. Später ärgere ich mich darüber.
Zum Beispiel deswegen: In jedem Wort liegen Wiederworte (und: Widerworte), aber die kommen nicht von Herzen, sondern vom Verstand.
So rügen jetzt mal schnell welche, es wäre nicht in Ordnung, wenn jemand mir eine PN schreibt und ich den kruden Text dann hier noch einfüge.
In einer Gerechtigkeitsblase rügen Menschen ohne Folgen Verletzungen und Grenzübertritte von ganz ungehörigen Menschen und verteidigen Rechte unbekannter Dritter, die sich namentlich und inhaltlich nicht klar bekennen. Man kann also jede Grenzüberschreitung und Regelverletzung folgenlos begehen, nur weil einem mindestens ein anderer Unbekannter noch beispringt und Recht gibt. Endlich hat Volkes Wut mal mindestens eine Stimme.
Undsoweiter undsofort.
Es gibt keine abschließende Antwort. Aber richtig ist vielleicht: Es war sehr sinnvoll, eine Zeit fürs Richtige zu leiden und zu ertragen, dass jeder einer guten Sache noch mindestens vier Beipackzettel hinzufügen will, selbst wenn vieles davon ausschließlich ein Triggerpaket von zufällig vorbeifliegenden Themenfetzen wird. Am Ende ist die Message ganz einfach: Es ist richtig, das Tragen des angeprangerten Profilbilds in dieser Gruppe zu verbieten.
Für die Akzeptanz der neuen Regel bin ich sehr, sehr dankbar. Die Mitglieder haben überwältigend zugestimmt.
Als Erfahrungsschatz bleibt diese Zusammenfassung.