
Porno-Else ist der Kosename für einen Pappaufsteller von Vivian Schmitt!
Wir sind Männer, sagten sie sich. Stepan Dragan, der Bassist, hatte seine Mutter gefragt: Die arbeitet als Handelsvertreterin für Pornobedarfsartikel, wie Porno-DVDs, Wichshilfen und dergleichen. Nein, es ist eine Art fliegender Pornohändlerring. Dem Verkehr die hinreichende Beobachtung gewährleisten, helfen den lustgeilen Porno-Einzelhandelsfilialen auch „Einkaufssupporter“ wie solche Papp-Aufsteller in Lebensgröße zu mehr Umsatz. Das fleischfarbene Pappgerät stellt der Händler vor die Regale und das Argusauge des Käufers traut, schaut und grient. Früher stand „Porno-Else“ (ihr bandinterner Kosename) immer im Proberaum. Zuweilen hatte sie auch eine Perücke auf, wie der Restkreppklebestreifen am blonden Haupthaar noch bezeugt. Nun ist die Band futsch und Porno-Else steht ausgemustert auf dem Flur. Ausgemustert? Von wegen: Dort sitzen die von Übungen schon grauen Musiker, rauchen eine Pausenzigarette und bekakeln, was als nächstes zu tun ist. Man hat sich an Else gewöhnt: kaum jemand nimmt noch Notiz von ihr. So ist das eben mit der Flut inflationörer Reize!