Fehmarn Love & Peace Open Air 1970 silent 8mm (diff. source) w/ Jimi Hendrix
Merke: Wenn einer was bloggt, das dich an was erinnert, was du selbst erlebt hast, dann spricht man nicht von Bockmist, sondern von Experience, vom Lesen aus Erfahrung. Auch nicht vom Bloggmist. Die Experience lässt sich nun teilen, man lebt vom Gesagten! #Experiences – Aus der Filmdokumentation wird deutlich, dass die Godmother des „german porno“ Beate Uhse ihre Hände tief drin hatte: Das Festival war in finanziellen Schwierigkeiten und die Flensburgerin half mit, dass das Desaster nicht grenzenlos wurde. Zurück bleiben „romantische Erinnerungen“.
Es ist wirklich lange her: Jimi Hendrix trat am 06. September 1970 auf Fehmarn auf, und dann starb er uns einfach so weg: es war einer der schmerzlichsten Verluste aller Zeiten. Weitere wie dieser sind im „Club of 27“ vereinigt: Janis Joplin, Jim Morrison…. Aber auch die Berliner Band Ton, Steine, Scherben unter der Ägide des späteren Königs von Deutschland, Rio Reiser, trat dort auf, noch unter dem Namen Rote Steine. Das ist jetzt Geschichte und gleichwohl bleibende Erinnerung. So wie bei Mark Eins, der sich heute daran erinnerte. Weil Hollow Skai was bloggte.
Jimi Hendrix war eine Art Ikarus des Blues (Konzertveranstalter Fritz Rau, Erinnerungen in „Das letzte Konzert“)
Mark Eins war damals „fuffzehn“, seine Erinnerungen sind so wertvoll, dass wir uns erlauben, sie hier wie folgt als Zitat wiederzugeben:
Das ‚Love & Peace Festival, ich war damals ja erst 15 Jahre alt. Gerhard Lenk und ich hatten uns schon eine Weile vorher im ‚Beate Uhse‘ Sexshop in Flensburg Eintrittskarten gekauft. Meine Eltern waren dagegen, gaben dann aber Ihr Okay, weil der… große Bruder eines anderen Freundes (der auch die Karten bei Beate Uhse für uns gekauft hat, wir warteten draußen vor der Tür) uns in seinem Auto mitnahm. Es waren ja unglaublich viele Bands angekündigt von denen die meisten gar nicht kamen. Erinnern kann ich mich an Burning Red Ivenhoe, Cluster, Frumpy, Ginger Baker Airforce, Cannet Heat, Sly & The Family Stone, Floh de Cologne, und die Scherben die damals unter anderem Namen ihren ersten Auftritt hatten.
‚James Marshal Hendrix‘ spielte am zweiten Tag um die Mittagszeit, Hendrix bekam viel Applaus und ich fand Ihn richtig geil. Ach so ja, Alexis Korner führte als Moderator durchs Festival ( hat er später beim Festival in Schessel in der Nähe von Hannover auch gemacht). Das Festival war insgesamt allerding eher chaotisch, Regen und Sturm wie in Woodstock, leider nicht so warm, war noch das kleinste Übel. Hamburger Rocker spielten sich als Ordner auf und lieferten sich Schlägereien mit Besuchern, bei denen sogar jemand ums Leben kam. Als die Scherben ‚Keine Macht für Niemand‘ spielten, brannte es in irgendwelchen Containern der Veranstalter. Das waren angeblich die Stagehands anderer Bands, die sauer waren, weil die Veranstalter mit der Kohle abgehauen sind. Naja, ich habe Jimi Hendrix noch gesehen, bevor Er dann wenige Wochen später gestorben ist. Insgesamt war das Festival ein großes Erlebnis für mich auch wenn es mit ‚Love & Peace‘ eher weniger zu tun hatte. Fotoapparat hatte ich keinen, die Eintrittskarten leider auch nicht mehr 🙁
Das letzte Konzert (1/3) Jimi Hendrix – Fehmarn 1970 (via Youtube) – aktualisiert: 20.09.18 #TTT
(TV-Gaga: Teil 2/3 dieser Dokumentation ist aus urheberrechtlichen Gründen gelöscht.) aktualisiert: 20.09.18 #TTT
Das letzte Konzert (2/3) Jimi Hendrix – Fehmarn 1970 (via Youtube)
Die Schilderung von Mark Eins ist so lebendig wie beeindruckend. Und erinnert uns hinsichtlich der damals üblichen Vorkommnisse auch an das berühmte Konzert der Rolling Stones in Amerika, auf dem die Hell´s Angels einen Zuschauer erschossen. Es gab dann später eine Zeit, in der man aus diesen Geschichten gelernt hatte: Rocker waren als Ordnungskräfte irgendwann aus der Mode. Ich selbst bewachte Anfangs der Achtziger Jahre nicht wenige Konzerte und wir waren im Vergleich zu den Breitschultrigen, die vor uns Dienste taten, „liebe Jungs“. Uns erinnert die Konstruktion der Geschichte auch an Led Zeppelin, ihren weltweit letzten Gig in Berlin, in der Eissporthalle. Ich konnte damals aus irgendwelchen Gründen nicht hingehen: mir sagten Andere, die dagewesen waren, ich hätte nichts verpasst: Led Zeppelin hätten ihren Zenit längst überschritten, die Musiker seien sturzbesoffen, das Publikum sturzbetroffen gewesen und alle schunkelten schräg rum. Ob es stimmt? Wer das liest und anderes weiß, bitte gern in den Kommentaren.
Das letzte Konzert (3/3) Jimi Hendrix – Fehmarn 1970 (via Youtube) aktualisiert: 20.09.18 #TTT
- Who´s Who: Mark Eins auf Wikipedia
- Enzyklopädisch: Love & Peace-Festival auf Wikipedia
- Erinnerungen auslösend: Hollow Skai auf „Skaichannel“
- Enzyklopädisch: DIN A Testbild auf Wikipedia
- Erinnerungen auslösend: DIN A Testbild Website
Hendrix habe ich zwar nicht auf Fehmarn erlebt sondern u.a. am 28. Mai 1967 in der Herford „Scala“. Er saß vor dem Konzert an einem kleinen Tisch in der Clubkneipe und bot mir einen tiefen Zug aus einer großen Tüte an, aus der geheimnisvolle Substanzen dampften. Später spielte er mit Zähnen und Zunge faszinierende Gitarrensoli, obwohl er derartig bekifft war, dass er seine Gitarre kaum halten konnte.
An den damaligen Namen der Ton Steine Scherben konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber schön Ihn hier wieder zu lesen, Danke. Bekomme Gänsehaut wenn ich Jimi höre.
lg me
🙂
[…] blackbirds.tv: Jimi Hendrix, Beate Uhse & die Erinnerung an Fehmarn […]
[…] wandelte schon in erste, bundesweite Beate-Uhse-Shops, natürlich nur, um Festivaltickets für ein Love & Peace-Festival auf Fehmarn 1970 zu ergattern, auf dem ein amerikanischer Wuschelkopf namens James “Jimi” Hendrix Gitarre spielen […]